Heinrich von Kleist Zitate über liebes
18. Oktober, 1777 – 21. November, 1811
Heinrich von Kleist Zitate auf FranzösischHeinrich von Kleist Zitate auf Russisch
Zitieren Sie diese Seite: Zitieren
Zitate
Auch zu der Liebe schwimmt nicht stets das Glück, / wie zu dem Kaufmann nicht der Indus schwimmt. / Sie muß sich ruhig in des Lebens Schiff / des Schicksals wildem Meere anvertraun, / dem Wind des Zufalls seine Segel öffnen, / es an der Hoffnung Steuerruder lenken / und, stürmt es, vor der Treue Anker gehn; / sie muß des Wankelmutes Sandbank meiden, / geschickt des Mißtrauns spitzen Fels umgehn / und mit des Schicksals wilden Wogen kämpfen, / bis in des Glückes sichern Port sie läuft.
Heinrich von Kleist
Es gibt eine innige Güte des Weibes, alles, was in ihre Nähe kommt, an sich zu schließen und an ihrem Herzen zu hegen und zu pflegen mit Innigkeit und Liebe, wie die Sonne (die wir darum Königin nennen, nicht König) alle Sterne, die in ihrem Wirkungsraum schweben, an sich zieht mit sanften, unsichtbaren Banden, und in frohen Kreisen um sich führt, Licht und Wärme und Leben ihnen gebend - aber das läßt sich nicht anlernen.
Heinrich von Kleist
Der Mann hat ein Amt, er strebt nach Reichtum und Ehre, das kostet ihm Zeit. Indessen würde ihm doch noch einige für die Liebe übrig bleiben. Aber er hat Freunde, er liebt Vergnügungen, das kostet ihm Zeit. Indessen würde ihm doch noch einige für die Liebe übrig bleiben. Aber wenn er in seinem Hause ist, so ist sein zerstreuter Geist außer demselben, und so bleiben nur ein paar Stunden übrig, in welchem er seinem Weibe ein paar karge Opfer bringt.
Heinrich von Kleist
Gerade auf diesem Lebenswege, wo du alles fahren läßt, was doch sonst die Menschen reizt, Ehre, Reichtum, Wohlleben, gerade auf diesem Wege wirst du um so gewisser etwas anderes finden, das doch mehr wert ist als das alles – Liebe. Denn wo es sonst noch andere Genüsse gibt, da teilt sich das Herz, aber wo es nichts gibt als Liebe, da öffnet sich ihr das ganze Wesen, da umfaßt es ihr ganzes Glück, da werden alle ihre unendlichen Genüsse erschöpft.
Heinrich von Kleist
Der höhere Friede
Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen
Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf,
Menschen, die im Busen Herzen tragen,
Herzen, die der Gott der Liebe schuf:
Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben,
Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt,
Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben,
Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt;
Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren,
Daß er mich im Weizenfeld erquickt,
Und das Lied der Nachtigall nicht stören,
Die den stillen Busen mir...
Heinrich von Kleist