Gustav Freytag Zitate über leben
13. Juli, 1816 – 30. April, 1895
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Zitate
Wie das täuschende Mondlicht die Sterblichen neckt durch wesenlosen Schein, so necken sie sich selbst durch die Bilder ihrer Phantasie, in Liebe und Haß, in Laune und Zorn. ... Der Geist fliegt hoch und das Herz schlägt warm, aber der Kobold Phantasie wirtschaftet unablässig zwischen dem Ernst des Lebens, der Klügste täuscht sich selbst, und den Besten betrügt sein Eifer.
Gustav Freytag
Was den Menschen in gewöhnlicher Lage gesund erhält, ist doch nur, daß ihm eine strenge und unablässige Kontrolle seines Lebens in jedem Augenblick fühlbar wird; seine Freunde, das Gesetz, die Interessen anderer umgeben ihn von allen Seiten; sie fordern gebieterisch, daß er Denken und Wollen der Ordnung füge, durch welche andre ihr Gedeihen sichern.
Gustav Freytag
Wer immer in gebahnten Wegen des Lebens fortgegangen ist, begrenzt durch das Gesetz, bestimmt durch Ordnung, Sitte und Form, welche in seiner Heimat als tausendjährige Gewohnheit von Geschlecht zu Geschlecht vererbt sind, und wer plötzlich als einzelner unter Fremde geworfen wird, wo das Gesetz seine Rechte nur unvollkommen zu schützen vermag, und wo er durch eigene Kraft die Berechtigung zu leben sich alle Tage erkämpfen muß, der erst erkennt den Segen der heiligen Kreise, welche um jeden...
Gustav Freytag
Man soll im Leben nicht auf fremde Hilfe vertrauen, und man soll Freundlichkeit anderen nicht erweisen, damit sie vergolten wird. Es ist ja eine besondere Freude, wenn ein Ton, den man in die Welt gerufen hat, als Echo wieder herzlich zu uns zurückklingt, aber man soll nicht darauf vertrauen.
Gustav Freytag
Aber das Allerschönste, was diesem Leben den höchsten Wert gibt, ist doch, wenn die Kraft des Menschen größer ist, als alles was auf sie eindringt. Ich lobe mir einen Mann, der sich Leidenschaften und ein ernstes Schicksal nicht über den Kopf wachsen läßt, der selbst, wenn er Unrecht getan hat, sich immer wieder herauszureißen weiß.
Gustav Freytag
Alle reichlichen Zutaten zum äußeren Leben sind ein unnützer Ballast, der da, wo er zur Herrschaft kommt, den Menschen nicht heraufhebt, sondern herabdrückt, der unserer Jugend die Gründung eines eigenen Haushalts erschwert und uns am meisten da schädigt, wo wir anderen seither überlegen waren: in der Zucht und Ordnung des Familienlebens.
Gustav Freytag
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