Man hat mit Recht gesagt, daß die Musik es sich zum Ziele setzt, das Gemüt zu erregen. Keine andere Kunst weckt so mächtig das Gefühl im Busen des Menschen auf, keine andere Kunst malt vor den Augen der Seele so holdselig die Zauber der Natur und die Wonnen der Vertiefung in Gedankenwelten und den Geist der Völker und die Stürme ihrer Leidenschaften und die Tiefen ihrer Qualen. Schmerz, Hoffnung, Angst, Entschluß, Begeisterung, Schrecken, Glaube, Verzweiflung, Herrlichkeit und Stille, das alles und weit mehr gibt und nimmt uns die Musik je nach Gefallen ihres Geistes und Empfänglichkeit des unsrigen.
George SandÜber den Autor
- Beruf des Autors: Romanschriftsteller, Schriftsteller
- Nationalität: französischer
- Geboren: 1. Juli 1804
- Gestorben: 8. Juni 1876
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Zu spät
Sie haben dich fortgetragen,
Ich kann es dir nicht mehr sagen,
Wie oft ich bei Tag und Nacht
Dein gedacht,
Dein und was ich dir angetan
Auf dunkler Jugendbahn.
Ich habe gezaudert, versäumet,
Hab' immer von Frist geträumet;
Über den Hügel der Wind nun weht:
Es ist zu spät.
Friedrich Theodor von Vischer