Wer an Freundschaft glaubt, muß notwendig auch an Tugend, an ein Vermögen der Göttlichkeit im Menschen glauben. Wer an ein solches Vermögen, oder an Tugend nicht glaubt, kann auch unmöglich an wahre, eigentliche Freundschaft glauben; denn beide gründen sich auf ein und dieselbe Anlage zu uneigennütziger, freier, unmittelbarer und darum unveränderlicher Liebe.
Friedrich Heinrich JacobiAktuelle Zitate
Himmelfahrt
Schwebst du nieder aus den Weiten,
Nacht mit deinem Silberkranz?
Hebt in deine Ewigkeiten
mich des Dunkels milder Glanz?
Als ob Augen liebend winken:
alle Liebe sei enthüllt!
als ob Arme sehnend sinken:
alle Sehnsucht sei erfüllt –
strahlt ein Stern mir aus den Weiten,
alle Ängste fallen ab,
seligste Versunkenheiten,
strahlt und strahlt und will herab.
Und es treiben mich Gewalten
ihm entgegen, und er sinkt –
und ein Quellen, ein Entfalten
seines Scheines nimmt und bringt
und...
Richard Fedor Leopold Dehmel