Selbst die Götter dehnen sich und wachsen / und mischen sich in einen Riesengott; / und allgemeine Liebe wird er heißen. / Doch, teilst du deine Liebe in das All, / bleibt wenig für den einzelnen, den nächsten, / und ganz dir in der Brust nur noch der Haß. / Die Liebe liebt den nahen Gegenstand, / und alle lieben ist nicht mehr Gefühl. / Was du Empfindung wähnst, ist nur Gedanke, / und der Gedanke schrumpft dir ein zum Wort, / und um des Wortes willen wirst du hassen, / verfolgen, töten!
Franz GrillparzerÜber den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: österreichischer
- Geboren: 15. Januar 1791
- Gestorben: 21. Januar 1872
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Aktuelle Zitate
Wenn ich eines gelernt habe im Leben, dann dies: Es gibt ihn nicht, den ›richtigen Moment‹. Für absolut Nichts. Niemals. Wir halten viel zu stur daran fest, auf ihn zu warten. Ewig, wenn es sein muß. Sogar dann, wenn es nicht sein muß. Und wenn's ganz dumm kommt, kommt der Sensenmann. Und beendet die Warterei. Ohne zu warten.
Frank Wisniewski
Meine Prognose, daß im neuen Medien-Zeitalter nicht der Große den Kleinen, sondern der Schnelle den Langsamen frißt, hat sich als richtig erwiesen. Ich wurde in den vergangenen Jahren oft ausgelacht, wenn ich von der überragenden Bedeutung des Internets gesprochen habe. Da hieß es dann, der Middelhoff spinnt wieder, teilweise auch bei uns im Hause. Seit einer Woche lacht niemand mehr über mich.
Thomas Middelhoff
Meine Schwiegertochter ist nur selten vergnügt. Ihr Befinden, ihre Stimmungen wallen hin und her, sie wechselt ihre Miene hundertmal am Tag, ohne eine gute zu finden. Sie ist außerordentlich zart, geht sozusagen nie spazieren, friert ständig. Abends um neun Uhr ist sie völlig ausgelöscht, die Tage sind zu lang für sie.
Marquise de Marie de Rabutin-Chantal Sévigné