Im Alter die Liebe, wie im Alter der Jahre, lebt man nur noch für die Übel, aber nicht mehr für die Freuden.
François VI. Duc de La RochefoucauldAktuelle Zitate
Ich kann euch nur sagen, warum das Evangelium für mich die einzige Religion ist: Weil sein Stifter von allen Religionsstiftern derjenige war, der am meisten "Mensch" ist, Menschenleid und -freud, Menschenlos, Menschensehnsucht am meisten verstanden hat und weil alles andere, was sonst in der Religion eine Rolle spielt (Dogmen, Glaubenssätze, Kultus) für ihn gar nicht existiert. Er ist zugleich der tiefste Denker und der kindlichste Mensch. Was er sagt, ist so selbstverständlich.
Albert Schweitzer
Vom Herrn selbst stammt die Anweisung, die ich an euch weitergegeben habe: In der Nacht, in der Jesus, der Herr, ausgeliefert wurde, nahm er das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sagte: Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Tut das zur Erinnerung an mich! Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher und sagte: Dieser Becher ist der neue Bund Gottes, der mit meinem Blut besiegelt wird. Sooft ihr daraus trinkt, tut es zu Erinnerung an mich.
Bibel
Auf dem Jahrmarkt des Lebens hängen sich die Leute ganz naturgemäß an die Reichen. Wenn schon die gewöhnlichsten geneigt sind, großen Reichtum mit recht unfreundlichem Blick zu betrachten, um wieviel mehr dann die alten Mammonsdiener! Ich kenne achtbare Leute, die da glauben, einem Menschen gegenüber keinerlei Herzlichkeit zeigen zu dürfen, falls er nicht ein gewisses Einkommen hat oder eine gewisse Stellung in der Gesellschaft einnimmt.
William Makepeace Thackeray
Auf den Gräbern unsrer Väter
Sprießt des Erdreichs Purpurstrauß;
Ein entwölkter, lautrer Äther
Überwölbt ihr enges Haus.
Grüner Rasen überschleiert
Sorgsam der Verwesung Spur;
Auf des Moders Halle feiert
Frühlingsfeste die Natur.
Drückt euch dicht, ihr Epheuzweige,
An der Dulder stilles Grab;
Schlaffe Trauerweide, neige
Dein Gelocke tief herab;
Flattert drüber, Hängebirken,
Dämpft den Tag umher durch Laub;
Und Natur mit leisem Wirken
Wandl' in Blumen ihren Staub! –
Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis