Solange man noch etwas zu geben hat, findet man selten Undankbare.
François VI. Duc de La RochefoucauldAktuelle Zitate
Ich sah dich an...
Ich sah dich an, o daß ich dich
Niemals gesehn, nun bin ich blind,
Nun bist du groß, nun führst du mich
Ein irres Kind.
Und wo das Haus, das sichre Haus
Mir einst im Wind geborgen stand,
Da zieh ich aus, da zieh ich aus
In Niemands Land.
Und wo ich bleib und wo ich steh,
Wächst Schierling süß und duftet wund,
Umhaucht mich schwer, bespricht mich weh
Dein liebster Mund.
Wohin ich geh, wohin ich treib,
Traum treibt mich um, nie mehr erwacht
Die trübe Seel, der arme Leib
Aus...
Maria Luise Weissmann
Wenn Du mich fragen würdest
Wenn Du mich fragen würdest,
was ich am schönsten an Dir fände,
dann sagt’ ich Dir,
es ist Dein Kopf.
Voll mit Gedanken,
klug
und trotzdem schwer nur zu verstehen.
Eigensinnig,
widersprüchlich,
unbeständig
und so wunderschön.
Doch fragtest Du mich mal danach,
was ich am meisten an Dir mag,
dann sagt’ ich Dir,
Liebste – es sind Deine Hände.
Bernhardt Bless
Selbstzucht
Mensch, Du sollst Dich selbst erziehen.
Und das wird Dir mancher deuten:
Mensch, Du mußt Dir selbst entfliehen.
Hüte Dich vor diesen Leuten!
Rechne ab mit den Gewalten
In Dir, um Dich. Sie ergeben
Zweierlei: wirst Du das Leben,
Wird das Leben Dich gestalten?
Mancher hat sich selbst erzogen;
Hat er auch sein Selbst gezüchtet?
Noch hat keiner Gott erflogen,
Der vor Gottes Teufeln flüchtet.
Richard Fedor Leopold Dehmel