Schwertlilien
Das sind die Blumen, die wie Kirchen sind.
Ein Blick in sie hinein zwingt uns zu schweigen.
Wie Weihrauch fromm berauschend strömt ihr Duft,
Wenn wir uns zu der schönen Blüte neigen.
Sie sind wie Schmetterlinge dünn und zart.
Und wissen ihr Geheimnis doch zu hüten.
Es hellen goldne Kerzen sanft den Pfad
Ins Allerheiligste der Wunderblüten.
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Menschen von einigem Talent (wie Erhard) haben sich so sehr mit den gestickten Gewändern des Jahrhunderts umhangen, so viel Fremdes, was schön ist, umlegt ihr Eignes, das auch schön ist, daß man kaum zum eigentlichen Wesen durchdringen kann. Nehmt ihnen die Zeit ab: wie wenig sind sie von denen verschieden, auf die sie herabsehen! – Es sollte eine Abschälungstheorie geben, um den, der viel von der Zeit geborgt, doch nicht über den zu setzen, der wenig geborgt.
Jean Paul
Ihr Kinder, wahrlich, Liebe ist nicht Lieb allein, / Nein, viele Namen sind's, bei denen man sie nennt: / Sie ist der Tod, ist unvergängliche Gewalt, / Ist irre Raserei, ist sehnsuchtsvoller Trieb, / Unbändiger, ist Schmerzgestöhn; sie schließt in sich / Den Tatandrang, die Ruh und die Gewaltsamkeit.
Sophokles