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Im Arm der Liebe
Im stillen Stübchen dämmert die Nacht,
Am Bettlein sitzet ein Weib und wacht;
Ein blonder Knabe lächelt ihr zu
Am Mutterbusen, wie fromm die Ruh'!
Sie wieget und singet beim Lampenschein:
"Im Arm der Liebe – so schlummre ein!"
Im kühlen Grunde am Waldeshang –
Die Wipfel rauschten, die Quelle klang;
Wir saßen einsam, nur ich und du.
Ach, Herz am Herzen, wie süß die Ruh'!
Du sangst in die Seele mir tief hinein:
"Im Arm der Liebe – so schlummre ein!"
Vom Friedhof tönet ein...
Georg Scheurlin
Das ist das unsäglich Wohltätige von der Natur, daß Seelenwunden wie körperliche heilen, nur mit dem Unterschiede, daß die geheilte Seelenwunde, wenn sie eine unverdiente war, statt Nachwehen wie die körperliche vielmehr eine gestähltere, gefestigtere und reinere Seelengesundheit zurückläßt.
Adalbert Stifter