Die Liebe gleicht einem Kino, dessen großes Portal allen ohne Eintrittsgeld offen steht. Im verdunkelten Vorführungsraum werden Phantasie, Schwärmerei und Leidenschaft auf die Leinwand gezaubert, wobei die Ungebildeten vorne sitzen, um alles recht deutlich zu sehen, während die Kenner ganz hinten sitzen. Beim Verlassen des Theaters müssen alle, Arm und Reich, Jung und Alt, Klug und Dumm durch eine schmale Sperre hindurch und den Geschlechtstrieb als Entgelt an der Kasse abgeben.
Ernst Woldemar Sacks