Arme Seele
Bist du nah, und Stirn und Wange
Schimmern meinem Blick –
Findt die Seele wirr und bange
Kaum in sich zurück.
Kann das Aug, wohin ich's sende,
Nichts mehr von dir sehn –
Hört die Seel durch alle Wände
Deinen Atem gehn.
Tut am Haus die Türe klappen,
Wird's so öd, so weit –
Muß die arme Seel nachtappen
In der Dunkelheit.
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Nun laß die Liebe! In der Luft
liegt es wie Hyazinthenduft,
klingt es wie Raserei –
Das Leben ist ein frecher Tanz,
nur wer's verachtet, hat es ganz
und klagt nicht, wenn's vorbei!
Tokaier füll mir den Pokal –
Daß ich das Gift nicht seh im Mahl,
betäube mich mit Wein!
Gott sei's geklagt, nach diesem Tanz
wird ja mein armes Herz auch ganz,
ja ganz zertreten sein!
Maria Eugenie delle Grazie