GEFÜHLSBAD
Als ich
nach unserer
unbeschreiblich schönen
Begegnung
ein Bad
in meinen Gefühlen
nahm,
bemerkte
und sah ich erst,
wie dreckig
es mir
vorher
gegangen war.
Aktuelle Zitate
Dunkles Gefühl
Ich lag unter blühendem Baume,
Wie unter prächtigem Zelt –
Und sah in wachem Traum
Blitzen, die Axt, die ihn fällt.
In Golde prangten die Saaten,
In Purpur dazwischen der Mohn –
Ich hörte die Schnitter, die nahten,
Ich sah die Sichel schon.
Und nachts, da hab' ich vernommen
Im Hause schleichenden Tritt –
Vier schwarze Männer kommen
Und nehmen mich schweigend mit.
Emil Claar
Nach mancherlei Festen des Sommers und Herbstes war aber doch zuletzt die Weinlese das lustigste und am meisten Erwünschte, Ja, es ist keine Frage, dass der Wein selbst den Orten und Gegenden, wo er wächst und getrunken wird, einen freieren Charakter gibt, so auch diese Tage der Weinlese, indem sie den Sommer schließen und zugleich den Winter eröffnen, eine unglaubliche Heiterkeit verbreiten.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein reines Sehnen, reine Liebe kann nur aus der Erinnerung erklärt werden, das reine Sehnen ist immer ein Streben nach einem bekannten, aber unbestimmten Etwas, also nach einem Etwas, das man schon vorher gekannt, einem Gute, einer Herrlichkeit, die man schon einmal genossen hat; es ist ein dunkles Vorgefühl eines unbekannten Gegenstandes, das Streben in eine unermeßliche, dunkle Ferne.
Friedrich von Schlegel
Warte auf mich!
Ich muß nur noch
meine alten Gewohnheiten
aus dem Fenster werfen,
meine anhänglichen Zweifel
vor die Tür setzen,
eine ganze Menge kleiner Sorgen
unter den Teppich kehren
und meine Berührungsängste
im Ofen meiner Sehnsucht nach Nähe
verbrennen.
Warte,
ich muß nur noch
mit mir ins Reine kommen,
Platz schaffen für
liebenswürdige Begegnungen
und eine Beziehung,
die Raum läßt für
Entfaltungen und Entwicklungen
und offen ist
für jede Art von Zuwendung.
Warte!
Das...
Ernst Ferstl
Wenn in Paris eine Frau von Herz aus hundert Männern, die für die Liebe in Betracht kommen, einen auswählt, dann sind ihre Chancen folgende: Zwanzig werden sie ausnützen, zwanzig werden sie bloßstellen, zwanzig werden sie verderben, und dreißig werden sie gänzlich verkennen. So bleiben nur zehn Liebhaber, die diesen Namen verdienen. Aber von diesen zehn haben neun schon ihr Leben gelebt. Sie sind verbraucht. Und der Hundertste liebt fast immer schon eine andere.
Paul Bourget