Erik Axel Karlfeldt – Biografie
schwedischer Lyriker und Ständiger Sekretär der Schwedischen Akademie; Nobelpreis für Literatur 1931 (posthum)
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Zitate
Ich teile gerne
mein Los in Liebe und Haß;
Glück und Schmerz, zu erleiden
das vollgerüttelte Maß.
Sub luna morior.
Dunkel ist meine Gruft.
Gib mich der Scholle hin
oder zerstäub mich in Luft:
drei Schaufeln Erde,
ein Häuflein verglühte Schicht,
flatternd, wie meine Sehnsucht
flattert im mondklaren Licht.
Erik Axel Karlfeldt
Eine Sehnsucht sitzt im Herzen,
ich weiß nicht, wohin sie will.
Flieht sie zum Himmel, bleibt sie auf Erden?
Ich liege und halte still.
Sucht sie des Grabes Ruh oder das Leben?
Ich fühl's, sie läßt sich nicht stillen,
es ist eine Sehnsucht auf eigene Hand,
nur um der Sehnsucht willen.
Erik Axel Karlfeldt
Soll ich denn kommen, wenn das Herbstlaub sinkt
und sanftes Gold in deinen Augen blinkt?
Soll Mandoline lernen, Arien lallen
und Verse lesen, um dir zu gefallen?
Die andere Schwester treibt es gar so toll –
es kommt ein Tag, da weiß ich, was ich soll,
ich sag zum Vater: "Höre meine Wahl:
Gib mir die Blonde, Mann, den Sonnenstrahl!"
Erik Axel Karlfeldt
Ich bin eines Singenden Stimme in dunklen, tiefen Schächten,
dort hört kein Ohr, ist alles echolos,
bin ein irrendes Licht überm See in gespenstigen Nächten,
ein Trugschein, der im Dunkel lischt: in einem feuchten Schoß.
Ich bin ein treibendes Blatt in des Herbstes leeren Reichen,
ich wirble hin, der Sturm läßt mich nicht ruhn.
Ob ich hafte am Berg, ob versinke in grundlosen Teichen,
das weiß ich nicht, mich kümmert's nicht – kann nichts dagegen tun.
Erik Axel Karlfeldt
Komm, singen wir, an mir soll es nicht fehlen,
auch du hast was auf Lager, wie ich sehe –
tönt es auch falsch aus rostig alten Kehlen,
Ein Frühlingslied klingt schön selbst von der Krähe.
Und streift hier über mittagheißes Land
ein Mädchen, übermütig, rank und rund,
so lächeln wir über der Hecke Rand,
wir trieben's früher beide ziemlich bunt.
Erik Axel Karlfeldt
Dann zog er hinab ins Tal
eine Vollmondnacht,
eine Goldmondnacht.
Die stumme Nachtigall
in seinem Herzen erwacht.
Er sagt zu der armen Gefangenen:
Flieg hinaus in den grünen Hain!
Ich bin voll von dem Neuen, dem Vergangenen,
ich bin jung von berauschender Pein.
Der Frühling aus fernen Weiten
stand wie neu erweckt am Hang,
und er sang wie in Nachtigallenzeiten
seines Herzens Überschwang.
Erik Axel Karlfeldt