Das Genie erbt nichts, nicht einmal Vorurteile: es sieht die Natur immer zum erstenmal. Unter allen Dingen entdeckt es Beziehungen. Durch die Oberfläche blickt es in die Tiefe. Ob auch alles schweigt, es hört sprechen; wo es hinhorcht, tönt es, wo es hinblickt, löst sich Geist ab. Vergänglichem haucht es Ewigkeit ein: es hat Blitze, die am Firmamente haften bleiben!
Emanuel WertheimerAktuelle Zitate
Herbst
Um die Großstadt sinkt die Welt in Schlaf.
Felder gilben, Wälder ächzen überall.
Wie Blätter fallen draußen alle Tage,
Vom Zeitwind weggeweht.
Ob Ebene und Wald in welkes Sterben fallen,
Ob draußen tost Vergänglichkeit,
Im Stadtberg brüllen Straßen, Hämmer hallen:
Die Stadt dampft heiß in Unrast ohne Zeit.
Gerrit Engelke
Die koketten Frauen haben ein schlechtes Los erwählt. Selten entfachen sie eine große Leidenschaft, nicht weil sie leichtsinnig sind, wie man gemeinhin glaubt, sondern weil niemand zum Besten gehalten sein will. Aus Tugendhaftigkeit verachtet man die Falschheit, und aus Eigenntz haßt man sie.
Luc de Clapiers Vauvenargues