Zitate
"Er könnte sogar das einzige PDS-Direktmandat in Bayern gewinnen." Oder, wie ein anderes Bonmot sagt, auch Kanzler oder Papst werden. Nur die Reihenfolge müsse er noch festlegen. Das ist mindestens so unheimlich witzig - weil es die Sehnsucht nicht nur der Fußballfans nach der Auflösung des Politischen im Reich der Anekdote zeigt. Und die Bereitwilligkeit des Landes, einem Charmeur der Macht alles durchgehen zu lassen.
DIE ZEIT
Mit dem Gesichtserker von Bayern-Vorstopper Katsche Schwarzenbeck oder der Wampe vom kleinen, dicken Torjäger Gerd Müller hätte er diese Werbekarriere nie gemacht. Aber können dieser Dialekt, diese Zähne, diese Figur, diese randlose Brille lügen? Beckenbauer ist nicht nur telegen, bei ihm wird auf wundersame Weise aus der Sprachmüllkippe eine Fundgrube.
DIE ZEIT
Die Kameras hängen an seinem Gesicht wie die Groupies am Hintern eines Teeniestars, und die Lavaters der Sport-Hofberichterstattung, die Töppis, Waldis und Rubis dieser Welt, versuchen zu ergründen, ob der Kaiser seinen Untertanten grollt oder doch nur ein Eisbein quer sitzen hat. Ach, Servin, du hast Beckenbauer mit deinem verschossenen Strafstoß in Mexiko zu dem gemacht, was er heute ist: unangreifbar. Unvermeidbar.
DIE ZEIT