Zitate
Der Heilige von Giesing: kein verbissener Ehrgeizling, bloß ein Glückskind. Ein Multimillionär jenseits der Neidgrenze. Beckenbauer erweckt den Eindruck, als habe er an diesem Image nie aktiv gearbeitet. Er schien immer wunschlos glücklich - und wurde zur perfekten Projektionsfläche für die biederen Wünsche eines Volkes, das immer wieder im Fußball sich selbst ideal verkörpert sehen möchte. Jeder bekommt den Kaiser, den er verdient, oder: Alle Macht dem Tölpel.
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Auch der designierte DFB-Präsident sieht seinen Sport nicht im Griff des Kaisers, sondern unter dem Druck der Journaille: "Weil Fußball immer eine Hypothese ist. Sie können immer behaupten: Wäre der da und jener weg, ginge es besser. Beweisen kann man das nie." Gelegentliches bajuwarisches Störfeuer trägt Mayer-Vorfelder mit Fassung.
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Allzu viele sind bereit, die geringe Halbwertszeit eines kaiserlichen Gedankens als Folge übergroßer Höflichkeit zu entschuldigen. "Er will halt immer eine konkrete, keine diplomatische Anwort geben", sagt Jörg Wontorra, Beckenbauers Golf- und TV-Gesprächspartner. Außerdem könne er sich bei seinem schnellen Ansichtenwechsel ja auf prominente Vorbilder berufen. Hat nicht sogar Adenauer heute hü und morgen hott gesagt?
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Bevor die Lawine um die Gerüchte um ein uneheliches Kind vollends losbrach, beichtete Beckenbauer bei BILD - die Nation verzieh, wie immer. Mögen sich das Blatt und das Land sonst wochenlang an Samenraub und den Affären unverheirateter Männer aufgeilen - des Kaisers größte Boulevardgeschichte war nach zwei Tagen durch. Das ist sonst niemandem unter Springers Sonne vergönnt. Das ist die mächtigste Koalition im Land.
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