Zitate
Der einzig feste Grund unter Beckenbauers Autorität ist sein fußballerisches Können. Oder jedenfalls die verklärte Erinnerung daran. Das Aushängeschild des deutschen Fußballs spielte ausgesprochen undeutsch - lässig, elegant, verwegen. Daß er mit dem erhabenen Geschlurfe in knapp bemessenen Hosen heute nicht mal in der vierten Liga 20 Meter weit käme, tut seiner Fama keinen Abbruch. Er füllte nicht einfach die Position aus, auf die er gestellt wurde, sondern erfand für sich eine neue: die des...
DIE ZEIT
Peter Handke mag dem und den Deutschen das geflügelte Wort von der Angst des Tormanns beim Elfmeter geschenkt haben - Beckenbauer kann mehr. Ob "Schau'n mer mal" oder "Jo, is denn heut scho Weihnachten?", ob "Rumpelfußball" oder "vogelwilde Mannschaften", die auf einem Fußballplatz nichts verloren hätten - jeder Stuss ein Treffer.
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Allzu viele sind bereit, die geringe Halbwertszeit eines kaiserlichen Gedankens als Folge übergroßer Höflichkeit zu entschuldigen. "Er will halt immer eine konkrete, keine diplomatische Anwort geben", sagt Jörg Wontorra, Beckenbauers Golf- und TV-Gesprächspartner. Außerdem könne er sich bei seinem schnellen Ansichtenwechsel ja auf prominente Vorbilder berufen. Hat nicht sogar Adenauer heute hü und morgen hott gesagt?
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Die Kameras hängen an seinem Gesicht wie die Groupies am Hintern eines Teeniestars, und die Lavaters der Sport-Hofberichterstattung, die Töppis, Waldis und Rubis dieser Welt, versuchen zu ergründen, ob der Kaiser seinen Untertanten grollt oder doch nur ein Eisbein quer sitzen hat. Ach, Servin, du hast Beckenbauer mit deinem verschossenen Strafstoß in Mexiko zu dem gemacht, was er heute ist: unangreifbar. Unvermeidbar.
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