Am Fluß
Von Bords zu Bord seh' ich der Sonne Gluten
Des mittags goldig helle Netze spinnen.
Sacht treibt ein Boot. Ein Fischer sitzt darinnen
Und schaukelt Silber aus den grünen Fluten.
Fern grüßt ein Hüttlein still und weltverlassen.
Der schlanken Birken zarte Schleier decken
Das steile Dach, und an den hohen Hecken
Die Rosen – müd' von Glanz und Licht – verblassen.
Ob dunkeln Spiegeln nicken Schilf und Röhricht,
Verschlafen glucksend weiße Blasen schäumen.
Es ist so recht zu sinnen und zu träumen
Die Stunde – schönheitsfroh – glückstrunken – töricht.
Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Wo es noch menschlichen Schöpfergeist gibt, ist noch kein Anlaß zum Verzweifeln. Sind wir auch arm, belastet, verschuldert, verhöhnt und beschimpft, so wollen wir trotzdem nicht sagen, daß wir gar nichts seien. Unser Acker kann wieder Frucht tragen und unser Gewerbe kann wieder blühen. Rufet das hinaus bis an alle Enden unseres Landes, damit die Gemüter sich aufrichten!
Friedrich Naumann