Mutterahnung
O Frühlingsmorgen voll Duft und voll Tau,
Voll Vogelgezwitscher und Himmelblau,
Voll herziger Veilchen im schattigen Grün,
Voll süßer Verheißung, voll frohem Erblühn.
Was jauchzest, mein Herz, du so fröhlich drein?
Es kann dieser Frühling dein letzter sein;
Wenn wieder auf Erden es keimen will,
Wohl liegest du unter der Erde still.
Du bist eine Muschel, gering und klein, –
Doch schließest vielleicht eine Perle ein,
Und ruft sie ans Licht ein göttlicher Kuß,
Wer weiß, ob die Muschel sterben muß?
Dein Wille geschehe mir allezeit recht,
O Herr – gieb nur Eines: die Perle sei echt,
Sei heiligen Schimmers und niemals getrübt,
Vom Himmel begnadet, auf Erden geliebt.
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Dazu hat Sigmund Freud schon alles gesagt: "Schamlosigkeit ist ein Zeichen von Schwachsinn". Und die katastrophale negative Vorbildwirkung besteht doch darin, daß jetzt auch der letzte Esel erkennt, er braucht nichts können, nichts lernen, nichts leisten, er ist ein potentieller Star, Zlatko ist cool. (Auf die Frage: "Wie sehen Sie das sogenannte Reality-TV?").
Gerd Bacher
Der Habgier legt den Zügel an, den straffen,
Gleich wie dem Ehrgeiz, der euch schnöd' beschleicht
Wohl tausendmal, und von dem argen, schlaffen,
Entehrenden Tyrannenlaster weicht!
Denn eitle Ehren, bares Geld verschaffen
Den wahren Wert des Menschen nicht so leicht,
Und besser ist's, verdienen und nicht haben,
Als zu besitzen unverdiente Gaben.
Luiz Vaz de Camoes