Wenn die Menschen sich weiterentwickeln, müssen auch ihre Götter sich mit- und weiterentwickeln, all die geistigen Wesenheiten, die an ihnen gearbeitet haben und arbeiten. Der Lehrer, der das Kind bis zu dessen zwanzigstem Jahre geleitet hat, wird dann ebenfalls um zwanzig Jahre gealtert, gereift, weiterentwickelt sein. Wer überhaupt göttliche Demiurgen annimmt, der soll sie nicht als starre Götzen verehren.
Christian MorgensternÜber den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 6. Mai 1871
- Gestorben: 31. März 1914
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Fuchs und Luchs (Transformation)
Fuchs und Luchs haben berauscht
einstens "F" und "L" vertauscht.
So wurde denn der Fuchs zum Luchs
und umgekehrt der Luchs zum Fuchs.
Ach, wär' der Rausch doch nicht gewesen!
Sie sind jetzt transformierte Wesen!
Der Luchs darf warm im Fuchsbau träumen.
Der Fuchs friert seither auf den Bäumen
Ruedi Berger
Der Franzose kennt, man höre und staune, kein Wort für die Not – dafür hat er sagenhaft kluge, mit Trotz und Mut gewürzte Begriffe für beinahe jedes Bedürfnis. Fürs Elend, zum Beispiel, sagt er »misère«, was auf gut deutsch »Gott erbarme sich!« heißt. Das Französisch hat, in Anlehnung an uralte Erfahrungen, das Finstere dieses Wortes mit Licht übergossen – es hat aus der »Not« einen Schrei gemacht, aus dem »Elend« ein Bekenntnis zum Dasein.
Billy