Die treuen Brüder
Es sind zwei treue Brüder,
Die ziehn in den Streit hinaus,
Noch reden sie hin und wieder,
Da schmettert's den einen danieder,
Der andere sieht's mit Graus.
Der Bruder in seinem Blute
Erregt ihm bitteren Schmerz;
Daß ihn der Tod ereilte,
Bevor er den Kampf noch teilte,
Zerreißt ihm ganz das Herz.
Der Sterbende blickt freundlich
Noch einmal auf zu ihm,
Dann greift er, als wär' er der alte,
Zur Büchse, die noch nicht knallte,
Drückt ab mit Ungestüm.
Nun bricht er wieder zusammen
Und lächelt, und ist tot. –
Der andre, als er sich wandte,
Sah einen Feind im Sande,
Des Kugel ihm gedroht.
Aktuelle Zitate
Es gibt viele Gründe, pessimistisch zu sein. Trotzdem ist Pessimismus falsch. Er verkennt, daß das Leben sich ständig erneuert, ständig regeneriert, wie es uns der Frühling seit Jahrtausenden vorführt. Wie eine gewaltige Urkraft bricht er hervor aus den Knospen, durch nichts aufzuhalten.
Paul Schibler
Was nennt Ihr denn gesetzlichen Zustand? Ein Gesetz, das die große Masse der Staatsbürger zum fronenden Vieh macht, um die unnatürlichen Bedürfnisse einer unbedeutenden und verdorbenen Minderzahl zu befriedigen? … dies Gesetz ist eine ewige, rohe Gewalt, angetan dem Recht und der gesunden Vernunft …
Georg Büchner