Christian Friedrich Hebbel Zitate über ich
18. März, 1813 – 13. Dezember, 1863
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Zitate
Auf ein schlummerndes Kind
Wenn ich, o Kindlein, vor dir stehe,
Wenn ich im Traum dich lächeln sehe,
Wenn du erglühst so wunderbar,
Da ahne ich mit süßem Grauen:
Dürft' ich in deine Träume schauen,
So wär' mir alles, alles klar.
Dir ist die Erde noch verschlossen,
Du hast noch keine Lust genossen,
Noch ist kein Glück, was du empfindest.
Wie könntest du so süß denn träumen,
Wenn du nicht noch in jenen Räumen,
Woher du kamest, dich ergingst ?
Drum wenn, o Kind, ich vor dir stehe,
Wenn ich im...
Christian Friedrich Hebbel
Vorfrühling
Wie die Knospe hütend,
Daß sie nicht Blume werde,
Liegt's so dumpf und brütend
Über der drängenden Erde.
Wolkenmassen ballten
Sich der Sonne entgegen,
Doch durch tausend Spalten
Dringt der befruchtende Segen.
Glühnde Düfte ringeln
In die Höhe sich munter.
Flüchtig grüßend, züngeln
Streifende Lichter herunter.
Daß nun, still erfrischend,
Eins zum andern sich finde,
Rühren, alles mischend,
Sich lebendige Winde.
Und so kann, so kann auch ich
Nicht begreifen und nicht...
Christian Friedrich Hebbel
Einer, der selbst nicht wahr ist, wird sich nie einreden lassen, ein anderer sei wahr. Dies ist das Mittel, wodurch die individuelle Natur sich in allen Fällen wiederherstellt; so viel sie selbst, der Idee gegenüber, in ihrem eigenen Ich vermißt, so viel zieht sie der gesamten Menschheit ab.
Christian Friedrich Hebbel
Weil mein Vorfahr den deinigen vor tausend Jahren beraubt oder überlistet hat und weil seine Familie die auf solche Weise errungenen Vorteile nun schon 1000 Jahre genießt und weil, wenn sie dieselben nicht noch länger genösse, sie an Fett verlieren würde und weil du nicht leugnen kannst, daß jene Vorteile wirklich Vorteile sind und uns zu etwas Besonderem gemacht haben . . . Ich wüßte nicht, was der Adel weiter für sich anführen könnte.
Christian Friedrich Hebbel
Ich halte es für die größte Pflicht eines Menschen, der überhaupt schreibt, daß er Materialien zu seiner Biographie liefere. Hat er keine geistigen Entdeckungen gemacht und keine fremden Länder erobert, so hat er doch gewiß auf mannigfache Weise geirrt und seine Irrtümer sind der Menschen ebenso wichtig wie des größten Mannes Wahrheiten.
Christian Friedrich Hebbel
Schön erscheint sie mir nicht, die deutsche Sprache, doch schön ist / auch die französische nicht, nur die italische klingt. / Aber ich finde sie reich wie irgendeine der Völker, / finde den köstlichsten Schatz treffender Wörter gehäuft, / finde unendliche Freiheit, sie so und anders zu stellen, / bis der Gedanke die Form, bis er die Färbung erlangt, / bis er sich leicht verwebt in fremde Gedanken und dennoch / das Gepräge des Ichs, dem er entsprang, nicht verliert.
Christian Friedrich Hebbel