Das Klavier
Süßertönendes Klavier,
Welche Freuden schaffst du mir!
In der Einsamkeit gebricht
Mir es an Ergötzen nicht;
Du bist, was ich selber will,
Bald Erweckung und bald Spiel.
Scherz ich, so ertönet mir
Ein scherzhaftes Lied von dir;
Will ich aber traurig sein,
Klagend stimmst du mit mir ein;
Heb ich fromme Lieder an,
Wie erhaben klingst du dann!
Niemals öffne meine Brust
Sich der Lockung falscher Lust!
Meine Freuden müssen rein,
So wie meine Saiten sein,
Und mein ganzes Leben nie
Ohne süße Harmonie.
Aktuelle Zitate
Vor manchen, manchen Jahren,
als ich zuerst dich sah,
war eine Locke rabenschwarz,
braun deine Wange da.
Jetzt ist die Wange blässer,
wie Silber glänzt dein Haar,
und dennoch bist du lieber mir,
ja lieber, als mir der Jüngling war.
Des Lebens schroffe Hügel
erstiegen Hand in Hand
wir, wie es Wind und Wetter gab.
hin über Fels und Sand;
jetzt ist der Abend milder,
wir steigen sanft hinab,
und dort am Fluß erwartet uns zusammen
ein Brautgemach, das Grab.
Robert Burns