Gnadenlos forderst du mein Gehör / für die Nichtaussage leerer Wortgebilde / Warum folterst du mit Sprache / ausgerechnet die / die dich doch mögen / um unentwegt dich in den Mittelpunkt zu schieben / Was glaubst du / wie wir dich erst lieben würden / wenn du die Stille jetzt zu Worte kommen lässt.
Christa SchybollAktuelle Zitate
Blühende Gräber
Leis verglüht der Tag in den Pappelzweigen,
Glockentöne wiegen den Wald in Schlummer,
durch des Friedhofs träumende Stille weht's wie ewige Sehnsucht.
Sehnsucht eines lange erloschnen Lebens,
Sehnsucht alter, lange vergessner Liebe,
ausgelittene Schmerzen, verblühtes Glück aus früheren Tagen.
Drang des Lebens, bildender Schöpferodem,
deines Waltens heilige Nähe fühl ich,
fühle dich im Säuseln entschlafner Sehnsucht über den Gräbern!
Nicht, Natur, Allmutter, vergißt du...
Wilhelm Hertz