Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Winterlandschaft
Unendlich dehnt sie sich, die weiße Fläche,
bis auf den letzten Hauch von Leben leer;
die muntern Pulse stocken längst, die Bäche,
es regt sich selbst der kalte Wind nicht mehr.
Der Rabe dort, im Berg von Schnee und Eise,
erstarrt und hungrig, gräbt sich tief hinab,
und gräbt er nicht heraus den Bissen Speise,
so gräbt er, glaub' ich, sich hinein ins Grab.
Die Sonne, einmal noch durch Wolken blitzend,
wirft einen letzten Blick auf's öde Land,
doch, gähnend auf dem Thron des...
Christian Friedrich Hebbel
Ja, der Wille ist der meine,
Doch die Tat ist dem Geschick,
Wie ich ringe, wie ich weine,
Seinen Arm haelt nichts zurueck.
Wo ist der, der sagen duerfe:
So will ich's, so sei's gemacht!
Unsre Taten sind nur Wuerfe
In des Zufalls blinde Nacht.
Ob sie frommen, ob sie toeten?
Wer weiss das in seinem Schlaf!
Meinen Wurf will ich vertreten,
Aber das nicht was er traf!
Dunkle Macht, und du kannst's wagen
Rufst mir Vatermoerder zu?
Ich schlug den, der mich geschlagen,
Meinen Vater schlugest du!--
Franz Grillparzer
Kein Geschöpf darf unklugerweise das Öl seiner Lampe ausgehen, das heißt, es an der Unterhaltung und Erneuerung derselben fehlen lassen; keines darf das Licht erlöschen lassen, welches an erster Stelle ihm selbst als Leuchte dienen, dann aber noch andere außer ihm erleuchten soll.
Félix Antoine Philibert Dupanloup