Geh vorüber!
Das Sonnenlicht kommt durch's Fenster geflogen,
Küßt mich und lacht:
»Guten Morgen!«
»Ach, liebes Licht,
Rufe doch nicht,
Siehe, die Sorgen
Schlafen ja noch!
Willst du sie wecken,
Daß sie mich schrecken?
Spät erst hat sie die gütige Nacht
Singend und schmeichelnd zur Ruhe gebracht.
Da hab ich geschlafen und träumte so schön:
Von lachenden Kindern, von Sonne und Veilchen ...
Willst du nicht noch ein zögerndes Weilchen
An meiner Kammer vorübergehn?«
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Der literarische Autor wird dafür sorgen müssen, daß er im Gespräch bleibt. Also hat er jedes zweite Jahr ein neues Buch zu publizieren, muß er sich zu politischen, allgemein interessierenden Dingen öffentlich äußern, muß er Kontroversen stiften, muß er den Clown, den Weisen spielen, denn von dem Stillen im Lande hält keiner etwas.
Peter Härtling
Der Herzog von La Rochefoucauld hat so viele Aphorismen geschrieben, bei denen ich es tief bedaure, daß sie nicht mir </em> eingefallen sind. Aber da seit drei Jahrhunderten dieselben niemandem <em>genützt</em> haben, bin ich doch froh, daß er sich dieser undankbaren Mühe unterzogen hat!
Peter Altenberg