Aktuelle Zitate
Wenn du dem Wind die Segel ließest, dann würdest du fahren, nicht wohin dein Wille strebte, sondern wohin das Wehen triebe; wenn du den Schollen den Samen vertrautest, würdest du tragende und unfruchtbare Jahre unter sich abwägen. Du hast dich dem Schicksal zur Herrschaft gegeben: du mußt dich in die Gewohnheiten dieses Herren schicken. Du versuchst, den Schwung des rollenden Rades aufzuhalten? Aber, törichtester aller Sterblichen, wenn es zu stehen beginnt, hört es auf, Geschick zu sein!
Anicius Manlius Torquatus Severinus Boethius
Soweit ich zurückdenken kann, hat man immer entweder Krieg geführt oder darüber diskutiert; nun diskutiert man darüber, in Kürze wird man Krieg führen, und wenn er zu Ende sein wird, wird man erneut darüber diskutieren, so daß es nie vorkommen wird, daß man über nichts nachdenkt.
Niccolò Machiavelli
Heidenröslein
Sah ein Knab' ein Röslein steh'n,
Röslein auf der Heiden,
war so jung und morgenschön,
lief er schnell, es nah zu seh'n,
sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: Ich steche dich,
daß du ewig denkst an mich,
und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und...
Johann Wolfgang von Goethe