Gebet auf den Bergen
Die Berge sind die Festaltäre,
Darauf der Sonne Feuer rollt,
Wo edler Herzen freud'ge Zähre
Das Opfer frommen Dankes zollt.
Ich knie' auf deinen stillen Hügeln,
Natur! von dir allein belauscht,
Und betend fühl ich, daß auf Flügeln
Der Geist der Liebe mich umrauscht.
Wie sich dem Sohn aus Judas Stamme
Der Herr im Feuerbusch gezeigt,
So in des Waldes grüner Flamme
Seh' ich dein Wesen mir geneingt.
Im Spiegel jener klaren Flüsse
Erkenn' ich deines Auges Licht,
Und in der Blume, die ich küsse,
Küß ich dein heil'ges Angesicht!
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Was will ich mehr?
Ich habe Augen,
die dich sehen,
Ohren, die dich hören,
eine Nase, die dich gut riechen kann,
einen Mund und eine Zunge,
die dich schmecken,
Lippen, die dich küssen,
Hände, die dich streicheln,
Zehen, die dich so gerne kitzeln,
ein Hirn, das an dich denkt,
ein Herz, das auch für dich schlägt,
einen Körper, der dich lieben darf.
Was will ich mehr?
Ernst Ferstl