Adalbert Stifter Zitate über liebe
23. Oktober, 1805 – 28. Januar, 1868
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Zitate
Es gibt eine eheliche Liebe, die nach den Tagen der feurigen, gewitterartigen Liebe, die den Mann zu dem Weibe führt, als stille, durchaus aufrichtige, süße Freundschaft auftritt, die über alles Lob und über allen Tadel erhaben ist, und die vielleicht das Spiegelklarste ist, was menschliche Verhältnisse aufzuweisen haben.
Adalbert Stifter
Was mich betrifft, ich bin stolz auf meine Liebe, und sei sie auch töricht und hoffnungslos – sie ist meinem Herzen doch ein guter Geist, sie veredelt und erhebt mich – und seit ich weiß, daß du mich liebest, seitdem ist mir, als wäre ich ein besserer Mensch geworden: Ich bin großmütiger und sanfter, und so mancher tolle Einfall, zu dem mich sonst mein lebhaftes Temperament verführt hätte, unterbleibt jetzt, ich achte und liebe mich jetzt selber mehr, weil du mich liebst, und in mein Leben...
Adalbert Stifter
In toller Verkehrtheit des Begriffes "Glück" jagten Völker, jagt fast die Menschheit in zitternder Hast nach der Wechselmarter Erwerben und Verzehren, indem ihm sein einzig Glück aus den Händen fällt: Hold und selig zu spielen im Sonnenschein der Güte Gottes wie der Vogel in den Lüften: selig und arm, - nein, nicht arm; denn zum Bedürfnis ist eine Überfülle da, und reich und glücklich macht die Liebe und die Fröhlichkeit der tausend um uns herum Mitspielenden.
Adalbert Stifter
In den Menschen wohnt viel Arg, Selbstsucht, Leerheit, Tücke und Niedrigkeit; aber es findet sich auch wieder Güte, Unschuld, Hilfebereitschaft, Teilnahme und Aufopferungsfähigkeit, und in einzelnen erscheint zuweilen eine Größe des Herzens und eine feste Liebedauer, die uns in Bewunderung versetzt, uns Liebe einflößt und uns in dieser Liebe Glück gibt.
Adalbert Stifter
Ist es nicht töricht, ich alter Mann schreibe an eine Gattin, die mir vor 29 Jahren angetraut worden war, Liebesbriefe, wie sie kaum ein Jüngling an seine holde Braut schreibt. Gott, besser's. Aber er wird es hoffentlich nicht bessern, und es wird immer ärger werden. Was weiß auch so ein gelbschnabliger Jüngling, der in die roten Lippen und in die braunen Augen eines Mädchens vernarrt ist, von der Güte, Treue, Rechtschaffenheit und Unwandelbarkeit eines Herzens, das man 29 Jahre haben muß,...
Adalbert Stifter
Oft wird die Schönheit nicht gesehen, weil sie in der Wüste ist, oder weil das rechte Auge nicht gekommen ist - oft wird sie angebetet und vergöttert und ist nicht da: Aber fehlen darf sie nirgends, wo ein Herz in Inbrunst und Entzücken schlägt, oder wo zwei Seelen aneinander glühen; denn sonst steht das Herz stille, und die Liebe der Seelen ist tot.
Adalbert Stifter
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