Zug Zitate (Seite 7)
Geschichte wiederholt sich nicht. Viele Argumente sprechen dagegen. Das unscheinbarste aber zugleich stärkste: Um zu wissen, daß sich Geschichte wiederholt, muß man glauben, sie wäre in ihrer Komplexität erfaßbar und könne ›objektiv‹ zugänglich gemacht werden. Doch war und bleibt sie Prozeß, ebenso wie ihre Rekonstruktion.
Frank Fehlberg
Wer wie der Atheist denkt, an nichts glauben zu können, der ist im Kindesalter stecken geblieben. Seine Meinung speist sich im Grunde aus seiner letzten großen Erkenntnis: daß Osterhase und Weihnachtsmann nicht real existent sind. Aber laut Bibel sollen ja wiederum die Kinder die zugänglichsten Gläubigen sein.
Frank Fehlberg
Es gibt schmerzhafte Erinnerungen, die uns wirklichen, körperlichen Schmerz verursachen; fast jeder Mensch hat solche Erinnerungen, nur vergessen die Menschen sie gewöhnlich. Aber dann geschieht es bisweilen, dass sie ihnen plötzlich wieder einfallen, wenn es auch nur irgendein kleiner Zug ist, der ihnen einfällt, und dann können sie die Erinnerungen nicht mehr abschütteln.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Für einen Ausländer scheint die Kantische Philosophie beinah die gewöhnliche Maxime: »Der Endzweck der Philosophie ist, unverständliche Dinge zu vereinfachen«, umzukehren – sie macht einfache Dinge unverständlich. Oft ist ein Satz, der dem Anschein nach unergründlich und furchtbar ist, nur eine harmlose Wahrheit, sobald er aus seiner dunklen Höhle, aus seinen terminologischen Verschanzungen ans helle Tageslicht gezogen und der Prüfung mit natürlichem Auge und gesundem Menschenverstand...
Thomas Carlyle