Zeit Leben Zitate (Seite 9)
Regenbogen
Ich hab' den Regenbogen geseh'n.
Er war so unendlich schön.
Als ich sie sah,
begann ich zu versteh'n.
Lange war mein Leben grau,
die Zeit war wichtig,
denn da war auf einmal diese Frau,
die ich niemals hätt' gesehen,
wär mein Leben bunt und schön.
Auch das Grau hat seinen Sinn,
den Gedanken hatte ich verloren,
nur aus dem Grau wird ein Regenbogen geboren.
Jürgen Winkler
Das Leben ist ein Traum,
Man merkt, man fühlt ihn kaum;
Denn schnell wie Wolken ziehn,
Ist dieser Traum dahin.
Wohl dem, der gut geträumt,
Wohl dem, dess Saat hier keimt
Zur Ernte für die Zeit
Der Unvergänglichkeit.
Das Leben ist der Blick
Auf einer Zukunft Glück,
Das jeder haben kann,
Der hier es wohlgetan.
Wohl dem, der nach der Nacht
Des Grabes froh erwacht,
Den nicht die Stimme schreckt,
Die aus dem Schlummer weckt.
Wer bei der Arbeit Schluß
Die Rechnung fürchten muß,
Hat wahrlich keinen...
Johann Christoph Wannovius
"In der Ferne weilt das Glück!"
Mutig bin ich ausgezogen,
um es mutig zu erringen,
Auf des Lebens Sturmeswogen
Hielt ich mich mit kühnen Schwingen,
Und im Kampfe mit dem Leben
War mir nichts zu schwer zu tragen,
Alles hab' ich hingegeben,
Kühner kann kein anderer wagen.
Immer jagte ich dem Glücke
Ruhlos auf der Ferse nach,
Um es, trotz dem Mißgeschicke,
Einzuholen nach und nach.
Eitler Wahn! Verlor'ne Zeit!
All umsonst war mein Bemühen,
Täglich scheint zu meinem Leid
Meilenweit das Glück zu...
Herrmann Starcke
Es ist schön, daß es dich gibt
Zeit meines Lebens werde ich dich lieben,
achten, ehren, respektieren, akzeptieren
und dir all deine Freiheit garantieren
weil du der Mensch bist, den ich liebe
wie auch ich ein Mensch bin – sei gewiß, es ist so
mein Geist ist wie deiner
und geistig sind wir in Harmonie
positiv – denn ich bin – und das tatsächlich
zu meinem Leben brauche ich dich!
Bruno O. Sörensen
Ich hab mein Leben lang drauf gewartet,
du warst alles was ich wollte,
ich sah dich an und mein Herz obsiegte.
Die Zeit mit dir war wie im Traum
und sollte nie vergehen.
Doch Träume sind und bleiben nur Träume,
das erkannte ich, als du aus meinem Leben
wieder verschwandest.
Verdammte Liebe. Ich geb's auf!
Jeremy Seaver
Memories
Zur Welt gebracht
Zum Narren gemacht
Zum Leben bereit
Ein Zuhause auf Zeit
Die Wurzeln erfragt
Die Antwort versagt
Das ´Heute´geliebt
Die Chancen versiebt
Mißrauen gelehrt
Den Schrei überhört
Die Hunde gehetzt
Die Würde verletzt
Die Fehler gehaßt
Die Freude verpaßt
Zum Zweifel geneigt
Die Zukunft vergeigt
Durch Schläge gequält
Den Willen gezähmt
Die Bildung vermißt
Von der Muse geküßt
Der Freude beraubt
An Wunder geglaubt
Die Nächte durchwacht
An Morgen gedacht
Das Gesagte gemeint
Um...
Jutta Schulte
Vorbei ist die Zeit, wo der Mensch noch nicht
Den Erdball unsicher machte,
Wo der Urwald unter dem Vollgewicht
Des Mammutfußtritts erkrachte.
Vergeblich spähst du in unserm Revier
Nach dem Löwen, dem Wüstensohne;
Es ist zu bedenken: wir leben allhier
In sehr gemäßigter Zone.
In Leben und Dichtung gehört das Feld
Nicht dem Großen und Ungemeinen;
Und immer schwächlicher wird die Welt,
Noch kommen die Kleinsten der Kleinen.
Sind wir Katzen verstummt, so singt die Maus,
Dann schnürt...
Joseph Victor von Scheffel
Vergänglichkeit
Menschlichem Elend wäre es eine Linderung,
Sänken die Dinge wie sie stiegen,
Langsam; doch oft begräbt ein schneller Umsturz
Hohe Gebäude.
Lange beglückt stand nichts; der Städt' und Menschen
Schickungen stiegen immer auf und nieder;
Jahre bedarf ein Königreich zu steigen,
Stunden zu fallen.
Du, der du selbst des Todes Opfer sein wirst,
Nenne darum nicht, weil die Zeit im Stillen
Menschen und Menschenwohnungen zerstöret,
Grausam die Götter.
Die dich zum Leben rufte, jene...
Matthäus Casimir Sarbiewsky oder Sarbievius
Ich bin bereit, denn es ist Zeit
für unser'n Pakt über die Ewigkeit
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
ich schenk dir gestern, heut und morgen
dann schließt sich der Kreis
kein Weg zurück, das weiße Licht kommt näher
Stück für Stück - will mich ergeben
muß ich denn sterben, um zu leben?
Richard Rothe
Lebenskunst
Ach, was sind wir dumme Leute –
wir genießen nie das Heute.
Unser ganzes Menschenleben
Ist ein Hasten, ist ein Streben
Ist ein Bangen, ist ein Sorgen –
Heute denkt man schon an Morgen.
Morgen an die spätere Zeit –
und kein Mensch genießt das Heut.
Auf des Lebens Stufenleiter
eilt man weiter, immer weiter.
Nutz den Frühling Deines Lebens
Leb im Sommer nicht vergebens
denn gar bald stehst du im Herbste
Bis der Winter naht, dann sterbste.
Und die Welt geht trotzdem heiter
Immer...
Christian Reuter