Zeit Zitate (Seite 47)
Ich, roh geprägt, entblößt von Liebes-Majestät, / vor leicht sich dreh'nden Nymphen mich zu brüsten; / ich, um dies schöne Ebenmaß verkürzt, / von der Natur um Bildung falsch betrogen, / entstellt, verwahrlost, vor der Zeit gesandt / in diese Welt des Atmens, halb kaum fertig / gemacht, und zwar so lahm und ungeziemend, / daß Hunde bellen, hink' ich wo vorbei: / Ich nun, in dieser schlaffen Friedenszeit, / weiß keine Lust, die Zeit mir zu vertreiben, / als meinen Schatten in der Sonne spähn /...
William Shakespeare
Äschylus focht bei Marathon, Sophokles tanzte als Knabe in Salamis am Freiheitsfeste im Chor um die persische Beute, und Euripides wurde in Salamis am Tage der Schlacht geboren. Die Weltgeschichte hat keine Tage mehr wie diese. Die Dichter machten nicht die Zeit, sondern die Zeit machte die Dichter.
Johann Gottfried Seume
Ist der Raum mir zu eng / variiere ich die Zeit / Trete beiseite / nur einen Schritt / und befinde mich in meiner eigenen Zukunft / Trete beiseite / einen anderen Schritt / und befinde mich in der Vergangenheit meiner Mutter. - Und der Raum wird weit / dehnt sich in Zeiten und lebt / neu und überall / wie ich will. - Zeit sprengt die Räume / durch die Sehnsucht nach Erweiterung.
Christa Schyboll