Zeit Zitate (Seite 17)
Mein Freund, die goldne Zeit ist wohl vorbei; allein die Guten bringen sie zurück. Und soll ich dir gestehen, wie ich denke: Die goldne Zeit, womit der Dichter uns zu schmeicheln pflegt, die schöne Zeit, sie war, so scheint es mir, so wenig, als sie ist; und war sie je, so war sie nur gewiß, wie sie uns immer wieder werden kann.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Raum diktiert die Zeit / Die Zeit diktiert das Verstehen / Das Verstehen diktiert den Fortschritt / Der Fortschritt diktiert den Konsum / Der Konsum diktiert die Abhängigkeit / Die Abhängigkeit diktiert die Schwächung / Die Schwächung diktiert den Niedergang / Der Niedergang diktiert den Zerfall / Der Zerfall diktiert den Tod / Der Tod diktiert das Leben / Das Leben diktiert den Raum / Der Raum diktiert die Zeit.
Christa Schyboll
Der Strom der Zeit und der Strom der Ideen ist über das Christentum Herr geworden und reißt es mit fort. Es ist nicht mehr ideale, geistige Macht, welche unserer Gesittung und Bildung die Weihe gibt und unserer Zeit die großen Aufgaben zeigt und lösen hilft. Und doch wird unsere Zeit mit Jesus nicht fertig.
Albert Schweitzer
Je tiefer der Mensch in die Zeit dringt, in das eigentliche Wesen der Zeit, um so entschiedener ist er auch auf sich selbst verwiesen: auf die Kraft der Seele, des Glaubens, des Geistes, die ihn befähigen, diese Zeit zu bestehen; in ihr, worauf alles ankommt, wirklich ein Mensch zu sein und das Erbe der Menschheit in sich zu bergen.
Reinhold Schneider
Wenn das die Lange Weile ist, so, denke ich, stelle ich nichts als Lange Weile her, Texte auf Zeit, die einfach fehlt, weil man sie dort nicht zerknüllen und hier wegwerfen kann - dann müßte ich ja über sie reden können. Doch wer kann über was reden, wenn es mir nicht mehr abhanden kommt, weil sie ja nicht vergangen ist. Sobald sie sich nämlich thematisisiert, verzehrt sie sich, die Zeit nach der Zeit. Sie ißt den Leiermann auf, bedingt unbedingt.
Oskar Pastior