Würde Zitate (Seite 20)
Lassen sie mich, ein wenig zugespitzt, mal folgendes Modell erörtern: Nehmen wir an, ich würde zum Management der Süddeutschen Zeitung gehören. Dann wäre ich schon lange beim Herausgeber Hanns-Jörg Dürrmeier gewesen und hätte gesagt, Eure Jugendbeilage "Jetzt", die stellen wir ins Internet, da machen wir eine eigene Marke daraus, gehen eigene Wege, am besten gleich nach Berlin, bereiten das richtig für alle Geschäfte auf, die im Internet denkbar sind, und bringen das an die Börse. So wahr ich...
Thomas Middelhoff
Wenn man auf einer entfernten Insel einmal ein Volk anträfe, bei dem alle Häuser mit scharf geladenen Gewehren behängt wären, und man beständig des Nachts Wache hielte, was würde ein Reisender Anderes denken, als daß die ganze Insel von Räubern bewohnt wäre? Ist es aber mit den europäischen Reichen anders?
Georg Christoph Lichtenberg
Wenn die Menschen gewohnt wären, unter das Getümmel ihrer Geschäfte und Zertstreuungen bisweilen ernsthafte Augenblicke der Betrachtung zu mengen: So würden ihre Freuden vielleicht weniger rauschend sein, aber die Stelle derselben würde eine ruhige Heiterkeit der Seele einnehmen, der keine Zufälle mehr unerwartet sind.
Immanuel Kant
Die Reichen halten sich überflüssige Vorräte an Dingen, die sie nicht brauchen, während Millionen am Rande des Verhungerns leben. Würde jeder seinen Besitz auf das einschränken, was er braucht, so müßte niemand in Not leben, und alle wären zufrieden. So aber sind die Reichen nicht minder unzufrieden als die Armen.
Mahatma Gandhi
Wenn die Bekenner der gegenwärtigen Religionen sich ernstlich bemühen würden, im Geiste der Begründer dieser Religionen zu denken, zu urteilen und zu handeln, dann würde keine auf den Glauben gegründete Feindschaft zwischen den Bekennern verschiedener Religionen existieren. Noch mehr, sogar die Gegensätze im Glauben würden sich als unwesentlich herausstellen.
Albert Einstein
Hat man einem einzigen Wunsch Einlaß in seine Seele gewährt, so ist man noch nicht glücklich; dieser Wunsch erzeugt eine Unmenge anderer, zumal wenn es sich um Geld handelt, denn das Geld vervielfältigt sich. Oft begreift jemand, der Amt und Würden innehat, daß er nicht noch andere haben kann. Aber wer, der 100 000 Francs besitzt, würde nicht 200 000 wünschen?
Baron Charles-Louis de Montesquieu
Auf Goldgrund
Ins Museum bin zu später
Stunde heut ich noch gegangen,
Wo die Heilgen, wo die Beter
Auf den goldnen Gründen prangen.
Dann durchs Feld bin ich geschritten
Heißer Abendglut entgegen,
Sah, die heut das Korn geschnitten,
Garben auf die Wagen legen.
Um die Lasten in den Armen,
Um den Schnitter und die Garbe
Floß der Abendglut, der warmen,
Wunderbare Goldesfarbe.
Auch des Tages letzte Bürde,
Auch der Fleiß der Feierstunde
War umflammt von heilger Würde,
Stand auf...
Conrad Ferdinand Meyer