Worte Zitate (Seite 15)
Wenn das Wort, schärfer ist als ein Schwert, ist ein Satz, dann potenter als ein Heer? Und sind Seiten weiser Sätze dann gefahrvoller als entfesseltes Atom? / Wenn das Wort aber nur ein Schatten ist vom wahren Gefühl, ist das wahre Gefühl, dann nur ein Schatten einer ersten Idee? / Fühlte sich die Idee ins Sein oder dachte sich das Sein ins Gefühl und schuf dabei das Wort, das stärker ist als ein Schwert?
Christa Schyboll
Als unser Herr Jesus zum letzten Mal lehrend im Tempel zu Jerusalem stand, sprach er das Wort: "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Dieses Wort ist ein Vermächtnis an die Christenheit. Er will uns damit sagen: Werdet sehend im Geiste der Verantwortung, den ich euch hier hinterlasse. Wo im Leben Elend ist, da schaut nicht nur Elend, sondern erschaut mich selber, wie ich im Elenden unsichtbar gegenwärtig bin und euch zu mir rufe. Meinen...
Albert Schweitzer
Ein kluger Herrscher kann und darf sein Wort nicht halten, wenn ihm dies zum Schaden gereicht und die Gründe hinfällig geworden sind, die ihn veranlaßt hatten, sein Wort zu geben. Wären alle Menschen gut, so wäre dieser Rat schlecht; da sie aber schlecht sind und ihr Wort dir gegenüber auch brechen würden, so brauchst auch du es ihnen gegenüber nicht zu halten.
Niccolò Machiavelli
Man muß gelitten haben am Wort, an der dämonischen Verzerrung des Wortes. Man muß erfahren haben, wie Menschen sich im Worte mißverstehen, sich weh tun, sich zerstören können. Noch schwerer: wie sie aneinander vorbeireden in bester Meinung, wie sie von Satz zu Satz sich mehr und mehr entgleiten, wie sie zuletzt sich nicht mehr sehen können und aus Worten Ärgeres gewachsen ist als Dornröschenhecken: Mauern, Türme, Kasematten.
Albrecht Goes