Wind Zitate (Seite 4)
So gehört denn auch zu unserem vögelsingenden, blütenschneienden Frühling, wo der Fluß zwischen duftenden Kräutern tanzt und ein Herz im anderen lebt, jener kalte, vom Wind und Schnee durchkreuzte Winter, wo die eisige Luft mir den Atem an den Haaren zu Reif ansetzte, wo ich so wenig wußte, was mich in den Wintersturm hinausjagte, als wo der Wind herkam und wo er hineilte.
Bettina von Arnim
Ideen, ich gestehe es, interessieren mich mehr als Menschen, interessieren mich über alles. Ideen leben, kämpfen und sterben ganz wie die Menschen. Freilich kann man sagen, daß wir sie nur durch die Menschen kennenlernen, gleicherweise wie man das Wehen des Windes an der Bewegung des Schilfrohres erkennt, das er niederbeugt. Aber der Wind ist von größerer Bedeutung als das Schilf.
André Gide
Die Eitelkeit der Weltleute bedient sich geschickt der Eitelkeit der Schriftsteller, die manchen Ruhm gemacht haben, der dann zu einflußreichen Stellungen geführt hat. Zuerst wird von beiden Seiten nur Wind gemacht. Aber geschickte Leute füllen mit diesem Wind die Segel ihres Glücks.
Nicolas de Chamfort
Da ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und ein Haschen nach Wind und kein Gewinn unter der Sonne. Darum verdroß mich zu leben; denn es gefiel mir übel, was unter der Sonne geschieht, daß alles eitel ist und Haschen nach Wind.
Altes Testament: Prediger
Kinderherz, du gleichst der Welle,
Die den Himmel in sich trägt,
Mit den Sonnenstrahlen spielend,
Noch von keinem Sturm bewegt.
Männerherz, du gleichst der Woge,
Von der Windesbraut erfaßt,
Wild hinauf die Tropfen schleudernd
Zu des Schiffes stolzem Mast.
Und du, Herz des Greises, gleichst der
Woge, hingeführt zum Strand
Von dem leisen Hauch des Windes,
Still verrinnend in dem Sand.
Friedrich Wilhelm (Wilibald) Wulff
Seelenleid
Der Wind weht mir ins Gesicht,
und ich spüre,
wie mein Herz zerbricht.
Ich fühle die Sehnsucht,
nach dir.
Aber vergeblich, denn du
bist nicht hier.
Ich bin allein, und ich wünsche mir,
du wärst für immer hier.
Die Hoffnung bleibt,
die Sehnsucht steigt.
Nur die Liebe ist, was bleibt -
und das für alle Ewigkeit.
Klemens Winterer