Wille Zitate (Seite 32)
Wenn jemand sich als Professor der Sprachen ausgibt und dabei selbst barbarisch redet, oder wenn einer als Gesangslehrer gelten will und dabei mit ohrenzerreißender Unreinheit singt, so finden wir das besonders häßlich, weil der Mensch auf dem Gebiete sündigt, das er als sein spezielles Fach vertreten will; ganz ebenso ist ein Philosoph, der in der Lebensführung Fehler begeht, deswegen tadelnswert, weil er in der Pflichterfüllung, die er anderen predigt, selber nicht standhält und als Lehrer...
Marcus Tullius Cicero
Ich fühle mich geliebt bis in meine Zehenspitzen. Ich möchte danken. Ich ströme voll Dankbarkeit, aber sag mir, wem ich danken muß. Keinem Präsidenten oder General, keinem Professor oder Technokraten. Einem Gott will ich danken. Einem lieben Gott will ich danken. Mit tausend Händen streichelt er mich. Mit tausend Lippen küßt er mich. Mit tausend Früchten ernährt er mich. Auf tausend Flügeln trägt er mich. Er ist mein Gott. Bei ihm bin ich zu Hause, geborgen. Er hat mich unendlich gern.
Phil Bosmans
Zu gewissen Handlungen reicht nicht hin, kein Herz, man muß auch keinen Kopf haben. Es ist nicht jeder dumm, der will. Gibt es eine Eigenschaft der menschlichen Natur, die man nicht erwerben kann, die angeboren sein muß: so ist es die Dummheit. Es gibt für jeden Minister nur ein Mittel, sich durch die Gefahren zu schlagen, welchen er begegnet, wenn er den Staat nach den Wünschen der Aristokratie beherrschen will – er darf diese Gefahren nicht sehen. Über enge felsige Wege, an tiefen Abgründen...
Carl Ludwig Börne
Die Resignation, wie sie viele Christen glauben im Namen Gottes haben zu müssen unter der Last der Übel, ist nicht christlich. Ich bin deswegen nicht ganz einverstanden mit dem Spruch, den man Kranken oft ins Zimmer hängt: "Ich muß leiden, ich kann leiden, ich darf leiden, ich will leiden." Das ist nicht wahr – ich will nicht! Das ist eine verzwungene Geschichte. Das hätte der Heiland nie gesagt, er sagte nur: "Ich ergebe mich", aber es ist ein stiller Protest darin.
Christoph Blumhardt d. J.
Stille ist ein Diktator. Wenn Saus und Braus in der Ferne verklingen, wird der Umgang mit Wörtern verdammt schwierig. Stille ist nie sanft und nie ohne Absicht. Stille will herrschen. Stille ist der Ort, wo unser Wille entsteht und wo du hoffentlich auf gar nichts mehr wettest – am wenigstens auf dich selber.
Billy