Wetter Zitate (Seite 6)


Philosoph am Strand. - Felsenlandschaft, Meer und blauer Himmel. Verdrießlich lauern die Gedanken in ihren Verstecken, beäugen ihre feingefädelten Spinnennetze. Bei diesem Wetter ist kein Fang zu machen. Schönheit macht fromm, aber nicht gescheit. Schlimm: der Gedanke merkt, daß er von der Häßlichkeit lebt, von der Kritik. Konsequenz: Generelles Badeverbot für Denker (Brecht wusch sich sehr ungern...).
Rainer Kohlmayer
Entfremdung. – Je mehr der Mensch die Welt nach seinem Bild und Bedürfnis umgestaltet, um so fremder kommt sie ihm vor. Im Mittelalter war man dem Rhythmus des Wetters und der Jahreszeiten, dem Chaos von Kriegen, Krankheiten und Katastrophen noch stärker ausgesetzt. Aber die Menschen vermuteten hinter dem vordergründigen Durcheinander eine ewige Ordnung. Heute ist es umgekehrt: Hinter der vordergründigen Ordnung lauert die ewige Fremde.
Rainer Kohlmayer