Wenn Leben Zitate (Seite 35)
Nur dann ist es der Mühe wert zu leben, wenn man dem Leben einen idealen Inhalt gibt, wenn man ein Mensch ist, durch den nach jedem Schmerz, nach jeder Prüfung immer von neuem das verborgene Götterbild durchschimmert, das als Ahnung in den edlen Naturen lebt und das wir zur Wirklichkeit machen sollen.
Malvida (Malwida) Freiin von Meysenbug
Statt im Leben freundlich und friedfertig einander zu tragen und zu erfreuen, grämen sich die meisten Menschen, wenn es zu spät ist, wenn der Tod die traulichen Lebensgefährten von der Seite gerissen hat; darum soll man sich lieben, solange man lebt, denn jede Stunde, die man in Unliebe verbringt, hat man sich und dem andern vom Leben geraubt.
Berthold Auerbach
Immer wieder komme ich darauf zurück, daß einfach das glückliche Leben gut, das unglückliche schlecht ist. Und wenn ich mich jetzt frage: aber warum soll ich gerade glücklich leben, so erscheint mir das von selbst als eine tautologische Fragestellung: es scheint, daß sich das glückliche Leben von selbst rechtfertigt, daß es das einzig richtige Leben ist.
Ludwig Wittgenstein
Im Denken gelangen wir zur Ehrfurcht vor dem Leben und erkennen als unsere Pflicht, wo wir nur immer können, Leben zu erhalten und zu fördern und Vernichtung und Schädigung von Leben zu vermeiden - auch wenn es sich um Leben und Leiden irgendeines armen, kreatürlichen Wesens handelt, dessen Bedeutung in der Welt wir nicht kennen.
Albert Schweitzer
Das Problem der Weltanschauung, auf die Tatsachen zurückgeführt und in voraussetzungslosem Vernunftdenken erfaßt, lautet: "Wie verhält sich mein Wille zum Leben, wenn er denkend wird, zu sich selber und zur Welt?" Die Antwort heißt: "Aus innerer Nötigung, um sich selber treu zu sein und mit sich selber konsequent zu bleiben, tritt unser Wille zum Leben zu unserem eigenen Sein und zu allen Erscheinungen des Willens zum Leben, die ihn umgeben, in ein Verhältnis, das durch die Gesinnung der...
Albert Schweitzer
Als Knabe wollte ich pflügen lernen. Ich glaubte, es sei leicht, man brauche sich nur an den Handgriffen zu halten, um den Pflug zu regieren. Da mußte ich erfahren, damit es eine Furche gebe, müsse man sich mit der ganzen Schwere des Körpers auf den Pflug legen. Im Leben habe ich seither wieder erfahren, daß alles nichts nützt und keine Furche zustande kommt, wenn wir nicht unsere ganze Schwere aufwenden, das heißt, wenn wir uns das Leben nicht schwer machen. Ich empfinde sie als...
Albert Schweitzer