Wenn Ich Zitate (Seite 71)
Mein Ziel ist momentan die WM 2006. Da bin ich 36, ein Alter, in dem so mancher Torwart noch Topleistungen gezeigt hat. Wenn ich also meine Karriere bis dahin ausdehnen sollte, wäre ein Verein wie der FC Bayern schon das Beste, was einem passieren kann. Hier hat man immer die Möglichkeit, international zu spielen, man steht im Blickpunkt. Das spielt auch eine Rolle für die Überlegung, was ich nach meiner Laufbahn machen möchte. Wobei ich mir erst einmal schlüssig werden müßte, ob ich...
Oliver Kahn
Es gibt eigentlich sehr wenige, mit denen ich nicht kann. Eigentlich kann ich nur mit den Blöden nicht. Und wenn ich irgendeiner Legasthenikerin begegne, sage ich mir, daß da nicht viel laufen kann. Aber bei Journalisten habe ich von allen Bevölkerungsgruppen am ehesten Vorbehalte.
Thomas Gottschalk
Das war immer mein Traum, nur für den Fußball zu leben. Aber ich hätte auf die Dauer sicher mehr Leistungen oder bessere Leistungen bringen können, wenn ich mich hundertprozentig nur auf den Fußball hätte einstellen können. Es ist schwierig, weil es auf die Dauer langweilig wird und man andere Beschäftigungen braucht. Aber ich bin geschäftlich doch sehr im Vordergrund und oft im Mittelpunkt gestanden und habe dadurch nicht den Fußballgeruch. Ich hätte mehr erreichen können, ich hätte mich...
Franz Beckenbauer
Frühlingssehnsucht*
Wenn ich malen könnte:
wie zögernd sich
der blasse Schimmer
dieser Nachmittagssonne
durch den milchigen
Nebel tastet,
wie sich sein schwaches Licht
im Strom, durch Stürme
stark bewegt, in zartem
Rot zerspiegelt,
wie letzte Flocken –
Blüten gleich –
das Tal
herunter wirbeln
und wie mich das berührt:
wie ein gehauchter
Kuß von Frühling
auf eine kalte Wange.
Wenn ich nur malen könne!
(*an einem Vorfrühlingstag an der Donau)
Ingrid Streicher
Das Leben ach! – O Mutter, bleib am Leben!
Spinn noch dies schöne alte Märchen fort
und teil mit uns, was du uns ja gegeben.
Es ist so traut im alten Lehnstuhl dort,
wenn ich die Hände leg' in deine Hände,
wenn sich dein Herz auf alte Zeiten besinnt;
o sag: Noch ist das Märchen nicht zu Ende –
und ich will lauschen – wie ein selig Kind.
Karl Stieler
Traurigkeit
Die Traurigkeit zieht mir durch's Herz,
wenn ich global den Raubbau seh',
ich spüre jeden Tag nur Schmerz,
und alles in mir tut schon weh.
Magnaten sind wie Gift auf Erden,
schlagen um sich und vernichten,
wollen ständig reicher werden,
können nirgendwo verzichten.
Mit Öl verschmutzen sie das Meer,
brennen Regenwälder nieder,
ziehen in der Welt umher,
hören nicht die Klagelieder.
Es wird Zeit, dass sie erleben,
wie die Natur sich wehren kann,
und wie Menschen sich erheben,
wenn...
Horst Rehmann
Ist es denn Unrecht, wenn ich für euch erglühte?
Und Schmach, wenn ich in Eures Leibes Pracht,
Die Samt und Seide neidisch überdacht,
Gedankenvoll mit meinen Wünschen wüte?
Verstattet diesem hitzigen Geblüte,
Daß es an Euer Liebespförtchen poch!
Dann seufzt ihr wohl:
"Wie, werter Freund, schon müde?
Nur einmal noch!"
François Rabelais
Mache, daß ich so fest vereinigt werde mit Dir:
Wie ein Siegel mit dem Briefe, daß, wenn man das Siegel
herunterhaben will, man den Brief mit zerreißen muß;
daß, wenn ich von Dir getrennt werden sollte,
man uns eben zerreißen müßte,
daß uns auch kein Todesbann ewiglich mehr trennen kann.
So setze mich einmal auf Dein Herz!
So nimm mich auf Deinen Arm!
Umfasse mich nicht nur, sondern halte mich!
Grabe dich ein! Bleibe hängen!
Laß mich nicht wieder los!
Hugo von Hofmannsthal
Des Knaben Morgengruß
Morgenlicht! Morgenlicht
Scheint mir hell ins Gesicht!
Wenn ich Tag kommen seh,
wird mir leid und weh;
Denn im Grabe liegt
Ein jung Mägdelein;
Des Frühroths Schein
Sieht traurig hinein
In das enge Kämmerlein.
Mögt wecken das Jungfräulein,
Das kann vom Schlaf nicht erstehn,
Morgenlicht nicht sehn;
Drum wenn ich...
Karoline von Günderode