Welt Zitate (Seite 35)
Die Welt bietet uns das trostlose Schauspiel von Regungen des Willens zum Leben, die fort und fort gegeneinander stehen. Eine Existenz erhält sich durch Bekämpfung und Vernichtung der anderen. Die Welt ist Grausiges in Herrlichem, Sinnloses in Sinnvollem, Leidvolles in Freudvollem.
Albert Schweitzer
Die Seele in uns ist, daß wir etwas in uns fühlen, das besser ist als wir; daß sich auch in uns Gedanken, Hoffen und Wollen regen, die auf die Welt des Wahren, Reinen und Guten gehen und ein sehnendes Verlangen in uns brennt, in dieser Welt des Lichtes zu atmen und sie nicht zu verlieren - Kinder des Lichtes zu bleiben.
Albert Schweitzer
Die Friedensgesinnung, die durch die Angst vor grausig geführten Kriegen eingegeben ist, ist nur ein Schattenbild der wahren. Diese ist erst da vorhanden, wo das Aufhören der Friedlosigkeit, der wir durch den Geist der Welt in allen Dingen unterworfen sind, ersehnt wird. Dies kann nur statthaben durch das Aufkommen eines neuen uns beseelenden Geistes. Dieser kann sich in der Welt nicht kundgeben und den Kriegen ein Ende machen, wenn er nicht zuvor in uns Wohnung nahm und sein Werk anfing.
Albert Schweitzer
Die Frage, was wir aus unserm Leben machen sollen, ist nicht damit gelöst, daß man uns mit Tätigkeitsdrang in die Welt hinausjagt und uns nicht mehr zur Besinnung kommen läßt. Wirklich beantwortet werden kann sie nur durch eine Welt- und Lebensanschauung, die den Menschen in ein geistiges, innerliches Verhältnis zum Sein bringt, aus dem sich leidende und tätige Ethik mit Naturnotwendigkeit ergeben.
Albert Schweitzer
Die ersten Christen erwarteten das Reich Gottes in Bälde, als eine totale Umgestaltung der natürlichen Welt in eine vollkommene. Wir sind bescheidener geworden. Nicht mehr dehnen wir das Reich Gottes aus auf die Welt. Wir beschränken es auf die Menschheit und erwarten es als das Wunder, in dem der Geist Gottes sich alle menschliche Gesinnung unterwirft.
Albert Schweitzer
Der Fundamentalgedanke der paulinischen Mystik lautet: Ich bin in Christus; in ihm erlebe ich mich als ein Wesen, das dieser sinnlichen, sündigen und vergänglichen Welt enthoben ist und bereits der verklärten Welt angehört, in ihm bin ich der Auferstehung gewiß, in ihm bin ich Kind Gottes.
Albert Schweitzer
Auf einem Hügel, weithin sichtbar, die große Stadt mit ihrem geschäftigen Treiben überragend, hängt Jesus am Kreuz erhöht. Das will heißen: Jesus hängt da sichtbar vor aller Welt. Ob die Menschen wollen oder nicht, sie müssen ihn sehen. Ob sie wollen oder nicht, sie müssen sich Gedanken machen über das, was dort auf Golgatha vorgeht. Sie müssen es sehen, daß ein solches Beispiel unendlich liebevoller Hingabe in dieser kalten Welt existiert - ob das sie nun gleichgültig läßt, ob sie darüber...
Albert Schweitzer
Wenn nicht der nächste und unmittelbarste Zweck unseres Lebens das Leiden ist, so ist unser Dasein das zweckwidrigste auf der Welt. Denn es ist absurd, anzunehmen, daß der endlose, aus der dem Leben wesentlichen Not entspringende Schmerz, davon die Welt überall voll ist, zwecklos und rein zufällig sein sollte.
Arthur Schopenhauer
Was der gereifte Mann durch die Erfahrung seines Lebens erlangt hat und wodurch er die Welt anders sieht als der Jüngling und der Knabe, ist zunächst Unbefangenheit. Er sieht die Dinge ganz einfach und nimmt sie für das, was sie sind; während dem Knaben und dem Jüngling ein Trugbild, zusammengesetzt aus selbstgeschaffenen Grillen, überkommenen Vorurteilen und seltsamen Phantasien, die wahre Welt bedeckte und verzerrte.
Arthur Schopenhauer