Welt Zitate (Seite 140)
Der sogenannte »kleine Bürger«, nämlich wir selbst, wird nicht gern in seiner Ruhe gestört; und wird er gestört, wenn etwas an ihm in Frage gestellt wird, wenn er etwas, was seine Welt ausmacht, ändern sollte. Veränderung bringt Unruhe, Ungemach, Unbehagen.
Genau das ist es aber, was viele große Menschen, vor allem aber Jesus, verlangen. Jesus ist eher gekommen, um uns aufzuschrecken, als uns zu beruhigen. Darin gründet die Mühe, die uns seine Lehre bereitet.
Paul Schibler
Die großen Gegensätze von Idealismus und Realismus bewegten von jeher die intellektuelle Welt in ihren Tiefen. Sie werden niemals versöhnt und ausgeglichen werden; denn gerade auf der ewigen Reibung dieser Gegensätze beruht die Entwicklung der Zivilisation, und diese leidet nur dann Not, wenn einer der beiden Pole einseitig vorwiegt.
Johannes Scherr
Mit dem ersten Bewußtsein einer Außenwelt ist auch das Bewußtsein meiner selbst da, und umgekehrt, mit dem ersten Moment meines Selbstbewußtseins tut sich die wirkliche Welt vor mir auf. Der Glaube an die Wirklichkeit außer mir entsteht und wächst mit dem Glauben an mich selbst; einer ist so notwendig als der andere; beide – nicht spekulativ getrennt, sondern in ihrer vollsten, innigsten Zusammenwirkung – sind das Element meines Lebens und meiner ganzen Tätigkeit.
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling