Was Sind Zitate (Seite 25)
Die Menschen sind noch nicht vernünftig genug. Sie begreifen nicht, daß Religion jeder Art und Staatsgewalt ebenfalls jeder Art streng zu trennen sind; daß Religion ebenso Privatsache sein muß wie das, was man kocht und wie man es kocht; daß es ebenso erlaubt sein muß, dem Herrgott auf seine Art zu dienen wie zu essen, was einem schmeckt; und daß, wenn man sonst die Gesetze befolgt, der Magen und das Gewissen sich völliger Freiheit erfreuen müssen.
Voltaire
Ich habe draußen Flüsse gesehen, die führten Geröll mit sich, und ihre Ufer waren zerrissen und die Felder und Wiesen versandet und zerfressen. So sind die Menschen, die nicht treu sind, die nicht durch eine innerliche Gewalt in ihrer Bahn festgehalten werden und nicht davor bewahrt werden, daß sie in Willkür oder Unmut und Verzagtheit über ihre eigenen Ufer hinaustreten und vernichten, was sie nicht sollten und was keinen Segen bringt.
Albert Schweitzer
Die Sendung hat eineinhalb Stunden gedauert - bei Open End. Da sind Pferdekutschen und Tanzgruppen durchs Studio getrieben worden. Es kam dann eine berühmte Mitteilung vom Intendanten Franz Kreuzer: "Ich höre, es war eine Kuh im Studio." Zur Demonstration von Milchpreisen. Der Sendungsverantwortliche Kuno Knöbl hat etwas gemacht, was in der heutigen ultrastrukturierten, ultravorbereiteten und abgetesteten, mit Focus-Groups versiegelten Fernsehlandschaft völlig unmöglich wäre. Der Kuno Knöbl...
Robert Hochner
Ich stelle fest, daß die Leute nicht zufrieden sind mit dem, was sie haben, obwohl sie doch sehen, was in der Welt um sie herum vorgeht. Aber das reicht nicht, ergo sage ich, daß sich das irgendwann Luft machen wird, weil die Menschen freiwillig nicht dazu zu kriegen sind, die Probleme zu lösen.
Joachim Fuchsberger
Wohin ist die Freiheit gegangen? In alle vier Winde. / Und die Demokratie? Vor die Hunde in den Knast. - Wohin ist die Hoffnung gegangen? In die Verfassung. / Und die Enttäuschung? In ihre Auslegungen. - Wer hört die Gerechtigkeit an? Wo soll sie wohnen? / Wann kommt die Freiheit zurück? Wem wird sie geopfert? - Wohin sind die Fragen gegangen? Zu den Scheren. / Was haben sie gebracht? Nichts als Papier. - Wohin sind die Antworten gegangen? / Zu den Maschinenpistolen. / Was haben sie gebracht?...
Erich Fried
Man kann einen Streit nie gewinnen. Wer ihn verliert, der verliert, das ist klar; wer ihn gewinnt, der verliert aber ebenfalls. Warum? Angenommen, Sie bleiben Sieger, widerlegen sämtliche Argumente Ihres Gegners und beweisen, daß er nicht ganz alle Tassen im Schrank hat. Was ist die Folge davon? Sie selber sind zwar höchst befriedigt. Aber was geschieht mit dem andern? Sie sind schuld, daß er sich unterlegen fühlt, Sie haben seinen Stolz verletzt - und das nimmt er Ihnen übel. "Ein Mann, der...
Dale Carnegie
Für Mary
Gibst du dich keinem – ? Bist du nur blond und kühl?
Demütigt dich ein starkes, heißes Gefühl?
Wir sind allein. –
Jeder ist so vom andern durch Weiten getrennt,
daß er nicht weiß, wo es lodert und flammt und brennt –
Wir sind allein. –
Selten nur springt ein Funke von Blut zu Blut,
bringt zur Entfaltung, was sonst in der Stille ruht –
Wir sind allein. –
Aber einmal – kann es auch anders sein –
Einmal gib dich, – und, siehst du, dann wird aus zwein:
Wir beide –
Und keiner ist mehr...
Kurt Tucholsky
Ein Jahr später
Es sind noch immer
die gleichen Wellen,
die gleichen Muscheln,
was immer ich find.
Es sind noch immer
die gleichen Dünen,
die Gräser, die Halme
und auch der Wind.
Es ist noch immer
der Zug in den Wolken.
Ein Hauch weht wieder
durch mein Haar.
Es sind noch immer
die gleichen Brücken
am Himmelsbogen
wie damals es war.
Otto Reinhards
Handlanger
Die Reize der Frauen sind immer die gleichen
bei Großen und Kleinen, Armen und Reichen,
bei Dünnen und Dicken,
bei Derben und Schicken,
bei Schwarzen und Weißen,
egal, wie sie heißen,
die Reize der Frauen sind unwiderstehlich
und machen die Männer fröhlich und seelich!
Die Attraktionen der Frauen sind uns bekannt.
Was also reizt uns, genaugenommen?
Das Reizende selbst in die Hand zu bekommen!
Klaus Klages