Was Ist Liebe Zitate (Seite 9)
Was sollen Tränen?
Ich möchte weinen und will es nicht –
Was sollen die Tränen?
Sie fallen und brennen, und trösten nicht –
Was trösten Tränen?
Was tröstet auf Erden? Es tröstet nichts,
Auch nicht die Liebe;
Ein Träumen im Zauber des Morgenlichts,
Das ist die Liebe.
Es entschwebt, verduftet und läßt uns zurück
In Sehnsuchtstrauer –
Das Träumen allein ist auf Erden Glück,
Und das Glück ist Trauer.
Ida von Düringsfeld
Liebe berauscht, sagt man.
Liebe ernüchtert, sagt man.
Liebe läßt klar sehen, sagt man.
Liebe macht blind.
Liebe verdirbt.
Liebe veredelt.
Liebe stärkt.
Liebe schwächt.
Liebe bringt Pein,
und Liebe bringt Glück.
Wo, wer ist jener Sagtman?
Liebe macht gar nichts, erwidere ich ihm.
Wir machen die Liebe zu dem, was sie uns wird.
Gottfried Keller
Was mich betrifft, ich bin stolz auf meine Liebe, und sei sie auch töricht und hoffnungslos – sie ist meinem Herzen doch ein guter Geist, sie veredelt und erhebt mich – und seit ich weiß, daß du mich liebest, seitdem ist mir, als wäre ich ein besserer Mensch geworden: Ich bin großmütiger und sanfter, und so mancher tolle Einfall, zu dem mich sonst mein lebhaftes Temperament verführt hätte, unterbleibt jetzt, ich achte und liebe mich jetzt selber mehr, weil du mich liebst, und in mein Leben...
Adalbert Stifter
Liebe ist etwas, das stets nach dem Geschlechtsverkehr, nie vor ihm kommt. Was vorher da war, kann Begierde oder Leidenschaft, Respekt oder Zuneigung, niemals aber Liebe sein. Liebe entsteht, nachdem zwei Menschen kopuliert haben und dann entdecken, daß das, was sie zusammengeführt hat, mehr als ein sexueller Trieb war.
Ernest Bornemann
Was er liebt, ist keinem fraglich;
Triumphierend und behaglich
Nimmt es seine Seele ein
Und befiehlt: So soll es sein.
Suche nie, wo dies geschehen,
Widersprechend vorzugehen,
Sintemalen im Gemüt
Schon die höchste Macht entschied.
Ungestört in ihren Lauben
Laß die Liebe, laß den Glauben,
Der, wenn man es recht ermißt,
Auch nur lauter Liebe ist.
Wilhelm Busch
Was das Weib unter Liebe versteht, ist klar genug: vollkomm'ne Hingabe (nicht nur Hingebung) mit Seele und Leib, ohne jede Rücksicht, jeden Vorbehalt, mit Scham und Schrecken vielmehr vor dem Gedanken einer verklausulierten, an Bedingungen geknüpften Hingabe. In dieser Abwesenheit von Bedingungen ist eben seine Liebe ein Glaube: Das Weib hat keinen anderen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche