Was Ist Leben Zitate (Seite 32)
Nicht artig
Man ist ja von Natur kein Engel,
vielmehr ein Welt- und Menschenkind,
und ringsumher ist ein Gedrängel
von solchen, die dasselbe sind.
In diesem Reich geborner Flegel,
Wer könnte sich des Lebens freun,
Würd' es versäumt, schon früh die Regel
Der Rücksicht kräftig einzubläun.
Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.
Du darfst nicht zeigen, was du bist.
Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute
Im Grunde so zuwider ist!
Wilhelm Busch
Höchstes Leid
Hart ist's an dem Grab zu steh'n
Derer, die du heiß geliebet,
Hart auch, wie am Fels der Zeit
Traum um Traum in Nichts zerstiebet.
Bittrer als des Todes Raub,
Und was kalt die Zeit entwendet,
Ist's, wenn du dein best Gefühl
An Unwürdige verschwendet.
Wie ein Bettler stehst du da,
Der sein Alles hingegeben,
Dem nichts blieb von seinem Schatz,
Als das nackte, arme Leben.
Wie, von roher Hand gestürzt,
Liegt ein Götterbild im Staube,
Also ist ein Trümmerhauf'
Deines Herzens...
Luise Büchner
Wir reisen in ferne Länder, nur um zu erleben, was bei uns vor langer Zeit gestorben ist.
Und dann schwärmen wir von diesen Ländern und meinen damit doch dieses Gefühl der Offenheit, Zuneigung und Wärme. Kaum jemand bringt die Erfahrung mit nach Hause und versucht, sie hier wieder zum Leben zu erwecken! Ja, kaum einer bemerkt, daß es genau dieses Gefühl ist, das uns in die Ferne treibt. Vielleicht ist es bei einigen die Sehnsucht nach neuem,
bei den meisten jedoch die Sehsucht nach Nähe.
Irina Rauthmann
Es ist höchste Zeit, daß der Mensch endlich seinen Wert erkenne. In der Tat, was soll das, ist er denn irgendein ungesetzlich geborenes Wesen? Geziemt es ihm, sich zu verstecken und nach allen Seiten umzusehen? Nein, ich will meinen Kopf kühn und gehoben tragen. Das Leben ist mir nicht deshalb gegeben, damit ich es zur Schau trage, sondern, damit ich es lebe. Ich bin mir der Pflicht bewußt, daß ich die Wahrheit zu reden habe, die volle Wahrheit auf allen Wegen. Nicht um die Meinung, die die...
Ralph Waldo Emerson
Daß Du weiße Haare hast – so viele, wie ich jetzt habe, das tut mir nicht weh, das liebe ich, daß die Zeit uns zeichnet und das Alter uns würdig macht, mein teurer Schatz. Ob du alt und verrunzelt bist, wie ein alter vertrockneter Nußknacker, das ist mir gleich, wenn nur Deine Seele nicht armselig unbedeutend wird. Sonst ist mir alles lieb, was die Zeit unserem Leben antun muß. Das ist mir heilig.
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
Das nächste große Prinzip ist die Erkenntnis der Einheit aller Dinge: daß der Schöpfer aller Dinge Liebe ist und daß alles, was wir wahrnehmen, in seiner unendlichen Formenvielfalt eine Manifestation dieser Liebe ist, sei es ein Planet oder ein Kieselstein, ein Stern oder ein Tautropfen, der Mensch oder die niedrige Form des Lebens.
Edward Bach
Liberal ist, wer von allen Seiten und nach allen Richtungen wie von selbst frei ist und in seiner ganzen Menschheit wirkt; wer alles, was handelt, ist und wird, nach dem Maß seiner Kraft heilig hält und an allem Leben Anteil nimmt, ohne sich durch beschränkte Ansichten zum Haß oder zur Geringschätzung desselben verführen zu lassen.
Friedrich von Schlegel
Der Philister negiert nicht nur andere Zustände, als der seinige ist, er will auch, daß alle übrigen Menschen auf seine Weise existieren sollen. Er geht zu Fuß und ist sein Leben lang zu Fuß gegangen. Nun sieht er jemand in einem Wagen fahren. "Was das für eine Narrheit ist", ruft er aus, "zu fahren, sich dahinschleppen zu lassen von Pferden! Hat der Kerl nicht Beine? Wozu sind den die Beine anders als zum Gehen? Wenn wir fahren sollten, würde uns Gott keine Beine gegeben haben."
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist der größte Fehler, nur ans Geld zu denken. Das Schönste im Leben ist frei zu sein, individuelle Freiheiten zu haben, Wünsche, Träume. Und es ist schade, daß nur so wenige ökonomisch frei sind. Ich komme aus einer einfachen Arbeiterfamilie, jetzt unterrichte ich auch an Universitäten. Was will ich damit sagen? Potential steckt in jedem von uns.
Frank Stronach
Suche zu ergründen alles, was um dich herum ist, gehe bis an die äußersten Grenzen des menschlichen Wissens und immer stößt du zuletzt auf etwas Unergründliches - und dieses Unergründliche heißt Leben. Und dies Unergründliche ist so unergründlich, daß der Unterschied zwischen Wissend und Unwissend ein ganz relativer ist.
Albert Schweitzer
Solange ein Mensch das Wollen in sich hat, Mithelfer zu sein für das, was im Geiste unseres Herrn hier gewirkt werden muß, und sich als Dienender fühlt, so ist er ein Sklave dem Geist Christi, ein Freier der Welt gegenüber; und sein Leben ist vielleicht äußerlich schwerer, aber innerlich leicht und schön. Die Pflicht hält ihn aufrecht, und es ist Licht in ihm.
Albert Schweitzer