Verlangen Zitate (Seite 13)
Der fleht: wie komme ich doch zum Genusse meiner Geliebten? Du, wie entgehe ich dem Verlangen danach? Der: wie fange ichs an, um von jedem Übel frei zu werden? Du, wie fange ich's an, um der Befreiung nicht zu bedürfen? Ein anderer: was ist zu tun, daß ich mein Söhnchen nicht verliere? Du, was ist zu tun, daß ich seinen Verlust nicht fürchte? Mit einem Worte: gib allen deinen Gebeten eine solche Richtung, und du wirst sehen, was geschieht.
Marc Aurel
Es ist ein hohes Maß von Torheit und Verblendung in den gesetzlichen Ordnungen der anderen Menschen, die zwar Hündinnen und Stuten nur von den besten männlichen Tieren belegen lassen, mit durch Geld und gute Worte erwirkter Erlaubnis ihrer Herren, die Frauen aber einsperren und bewachen und verlangen, daß sie nur von ihnen selbst Kinder gebären, auch wenn sie selbst geistesgestört, auch wenn sie überaltert, auch wenn sie siech sind.
Lykurgos
Vom Künstler ist es unmöglich, das Gelübde der Enthaltsamkeit und der Armut zu verlangen, daß er der Liebe in irgend einer Form entsage, sei es der sinn- oder seelenbewegenden, der asketischen oder der mystischen. Seine Phantasie lebt notwendig in den Mannigfaltigkeiten der verschiedensten Formen.
Franz Liszt