Uhr Zitate (Seite 3)
Das ewige Leben
Es gibt es, das ewige Leben
für uns Menschenwesen.
Wenn abgelaufen unsere Uhr,
wandeln unsere Atome sich zur Natur.
Werden zu Bausteinen neuen Lebens
und neuer Wesen.
Auch Universen erschaffen sich unendlich neu,
bleiben den Naturgesetzen treu.
Wir können's nur ahnen, soviel steht fest,
dass man uns kleine Menschlein nicht alles wissen lässt.
Horst Reiner Menzel
Für Julia
Ich wünsche dir Gelassenheit,
und Hoffnung, Mut, Beständigkeit.
Ich wünsch dir Kraft
auch schwach zu sein,
sieh Fehler nach und Fehler ein.
Ich wünsch dir Freunde für dein Leben
und Größe, Feinden zu vergeben.
Ich wünsch dir Träume für den Tag,
und dass ein Stern dir leuchten mag.
Ich wünsch dir Zeit zu allein Zeiten,
lass dich nicht hetzen, lass dich leiten
von deinem Herz, der inneren Uhr,
und gehe nach Verstand nicht nur.
Ich wünsche Glück dir immerzu,
mir wünsche ich, mein Kind,...
Ruth W. Lingenfelser
Nachtgruß
Vor meinem Fenster dämmert
Das trübe Mondenlicht;
auf meinem Tischlein hämmert
Die Uhr und rastet nicht.
Die stille Nacht durchschallet
Ein einsam hast'ger Gang,
Der wiederum verhallet
Die leere Straß' entlang.
Auf Traumesschwingen heben
Sich die Gedanken mir,
Und heimlich, o mein Leben,
Träum' ich mich hin zu dir.
Franz Kugler
Und Schlag auf Schlag!
Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Dann mag die Totenglocke schallen,
Dann bist du deines Dienstes frei,
Die Uhr mag stehn, der Zeiger fallen,
Es sei die Zeit für mich vorbei!
Johann Wolfgang von Goethe
Liebe und Freundschaft
Liebe, weg! Du zankst dich nur,
Bist nur immer eifersüchtig!
Siehst nur immer nach der Uhr,
Bist, wie ihre Stunden, flüchtig!
Freundschaft, bleib’! Du zankst dich nicht,
Bist nicht immer eifersüchtig!
Siehst in’s helle Sonnenlicht,
Bist nicht unstät, bist nicht flüchtig!
Komm’ und sitz’ auf meinem Schooß,
Herrsch’ in meinem kleinen Staate! –
Wie werd’ ich die Liebe los?
Rathe, liebe Freundschaft, rathe!
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Altweibersommer
Der Abschied ist nun angesagt,
es trauert die Natur,
der Sommer ist zu sehr betagt,
es läuft jetzt seine Uhr.
Das Werden ist Vergangenheit,
es setzt das Scheiden ein,
es zeigt sich in Erhabenheit
als herbstlich schöner Schein.
Ein silberfarbnes Nachtgewand
ummantelt Berg und Tal,
die Welt – sie glänzt im Ruhestand,
die Sonne leuchtet fahl.
Es perlt der Tau von Halm und Blatt,
der Himmel zeigt sein Blau
und jeder Tropfen spiegelt matt,
verschönt des Abschieds...
Klaus Ender
Im Nachhinein
Still schlug die Uhr die zwölfte Stunde
Als deine Hand die meine fand.
Ein wenig pochte meine Wunde,
Bevor der Reiz mich dir verband.
Die Blicke waren schüchtern, züchtig,
Der Wille brach, bewußt gespielt.
In Lustgerüchen und doch flüchtig
Entstand ein Rausch, der nicht lang hielt.
Der Morgen kam und mit ihm wieder
Verstand, Vernunft und viel Kaffee.
Das Wissen kämpft Gefühle nieder,
Und Pflasterspott bedeckt das Weh.
Es blieb kein Lied, das uns verbindet,
Es...
Margot S. Baumann