Übers Leben Zitate (Seite 14)
Jedes Leben ist ein neues, und was der Jüngling fühlt und tut, ist ihm zum ersten Male auf der Welt; ein entzückend Wunderwerk, das nie war und nie mehr sein wird - aber wenn es vorüber ist, legen es die Söhne zu dem andern Trödel der Jahrtausende, und es ist eben nichts als Trödel; denn jeder wirkt sich das Wunder seines Lebens aufs Neue.
Adalbert Stifter
Das ist ein schrecklicher Gedanke. Man bereitet sich darauf vor zu sterben, denkt noch einmal über das ganze Leben nach und weiß: Man hat es vermasselt. Alles, das ganze Leben. All dieses Elend, für nichts! Zweitens: Ich werde den Wunsch verspüren, alles noch einmal genau so zu durchleben. Noch mal das Ganze!
Hubert Selby jr.
Als Knabe wollte ich pflügen lernen. Ich glaubte, es sei leicht, man brauche sich nur an den Handgriffen zu halten, um den Pflug zu regieren. Da mußte ich erfahren, damit es eine Furche gebe, müsse man sich mit der ganzen Schwere des Körpers auf den Pflug legen. Im Leben habe ich seither wieder erfahren, daß alles nichts nützt und keine Furche zustande kommt, wenn wir nicht unsere ganze Schwere aufwenden, das heißt, wenn wir uns das Leben nicht schwer machen. Ich empfinde sie als...
Albert Schweitzer
Ich war noch so nahe an jener Zeit herangewachsen, da Eltern über ihre Kinder verfügten und ihnen ohne weiters dasjenige Leben zutrauten und aufnötigten, für das sie selbst sich, nach den Erfahrungen ihres Lebens, würden entschieden haben, falls sie nochmals vor eine solche Wahl wären gestelllt worden.
Rainer Maria Rilke
Womit kennzeichnet sich jede literarische Dekadenz? Damit, daß das Leben nicht mehr im Ganzen wohnt. Das Wort wird souverän und springt aus dem Satz hinaus, der Satz greif über und verdunkelt den Sinn der Seite, die Seite gewinnt Leben auf Unkosten des Ganzen. Das Ganze ist kein Ganzes mehr.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Irgendwann muß man sich eben entscheiden, wie man sein Leben leben möchte. Und du darfst nicht vergessen: von den 100.000 Tennistrainern dieser Welt würde jeder gerne irgendwann die Nummer eins der Welt betreuen. Weil das Glück und die Fähigkeit zu haben, einen Sportler dazu zu machen, ist halt schon etwas Großartiges. Nur: es kostet auch wahnsinnig viel psychische Kraft. (Über seine familiäre Situation).
Ronald Leitgeb