Treue Zitate (Seite 7)
Balthasars Lied
Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh,
Kein Mann bewahrt die Treue;
Am Ufer halb, halb schon zur See
Reizt, lockt sie nur das Neue!
Weint keine Trän und laßt sie gehn,
Seid froh und guter Dinge,
Daß statt der Klag und dem Gestöhn
Juchheissassa erklinge.
Singt nicht Balladen trüb und bleich,
In Trauermelodien:
Der Männer Trug war immer gleich,
Seitdem die Schwalben ziehen!
Weint keine Trän und laßt sie gehn,
Seid froh und guter Dinge,
Daß statt der Klag und dem...
William Shakespeare
Die ganze Welt ist viel zu groß,
Sie an Ein Herz zu fassen;
Dazu genügt nur Gottes Schoß,
Dem bleibt es überlassen;
Ein Menschenherz ist viel zu klein,
Um liebend sich der Welt zu weih'n.
Du mußt an eine treue Brust
Insonders hin dich neigen,
Ihr alle deine Liebeslust
Ausschließlich geben eigen;
Wer so ein Herz am Herzen hält,
Der liebt in ihm die ganze Welt.
Friedrich Rückert
Ich sprach zur Sonne
Ich sprach zur Sonne: "Sprich, was ist die Liebe?"
Sie gab nicht Antwort, gab nur gold'nes Licht.
Ich sprach zur Blume: "Sprich, was ist die Liebe?"
Sie gab mir Düfte, doch die Antwort nicht.
Ich sprach zum Ew'gen: "Sprich, was ist die Liebe?"
Ist's heil'ger Ernst, ist's süße Tändelei?
Da gab mir Gott ein Weib, ein treues, liebes,
Und nimmer fragt' ich, was die Liebe sei.
Emil Rittershaus
Mein Traum
Liegt nun so still die weite Welt,
Die Nacht geht schwebend durch das Feld,
Der Mond lugt durch die Bäume.
Da steigts herauf aus tiefem Grund
Da flüsterts rings mit süßem Mund,
Die Träume sind's, die Träume.
Sie tragen Mohn im gold'nen Haar,
Und singend dreht sich Paar um Paar
In wundersamen Reigen –
Nur einer steht so ernst bei Seit',
In seinen Augen wohnt das Leid,
Auf seiner Stirn das Schweigen.
O Traum, der meine Nächte füllt,
Der meinen Tag mit Thränen hüllt,
Willkommen doch,...
Anna Ritter
Das Jahr geht still zu Ende,
Nun sei auch still mein Herz.
In Gottes treue Hände
Leg ich nun Freud und Schmerz.
Wird uns durch Grabeshügel
Der klare Blick verbaut,
Herr, gib der Seele Flügel,
Daß sie hinüberschaut.
Hilf Du uns durch die Zeiten
Und mache fest das Herz.
Geh selber uns zur Seiten
Und führ uns heimatwärts.
Eleonore Fürstin Reuß
Frohe Weihnachten
Ich bin kein wahrer Künstler
schon lange kein Poet,
bin nur ein kleiner Tüftler,
der Worte sucht, quer Beet.
Hab ich sie erst gefunden,
verknüpf ich sie zum Vers,
dann werden sie gebunden,
mit Liebe und mit Herz.
Von Neujahr bis Dezember,
stellt sie das Forum dar,
ich sage Euch als Schreiber,
es war ein tolles Jahr.
Habt Dank für Eure Treue,
für jeden Kommentar,
der Grund, dass ich mich freue,
ist sicher allen klar.
Drum wünsche ich zum Feste,
Ruhe und Besinnlichkeit,
Euch...
Horst Rehmann
Du fragst, wozu das Küssen tauge,
Und was es eigentlich will sagen ?
Um sich zu blicken Aug' in Auge,
Und Seel' um Seele zu befragen.
Wenn Auge sich in Auge spiegelt
Und sich zu Seele Seele findet,
Dann wird im Kusse rasch besiegelt,
Was treue Herzen ewig bindet.
Drum willst du je dich küssend neigen,
So giebt es Eines, das bedenke:
Daß leis in andachtvollem Schweigen
Auch Seele sie in Seele senke.
Wo nur die Lippen sich berühren,
Da wirst du bald verschmachten müssen;
Der Liebe Wonnen ganz...
Robert Eduard Prutz
Das Nest
Ein Weißdorn steht am Bachesrand
Mit vielen tausend Blüten,
In seinen Zweigen tief versteckt
Rotkehlchen friedlich brüten.
Wenn abends auf dem Weg zur Stadt
Ich dort vorübergehe,
Neid ich sie um ihr trautes Nest
Und ihre junge Ehe.
Und deiner denk' ich, treues Lieb,
Mit tränenschwerem Leide,
Weil ich zu arm bin, um zu baun,
Ein Nest auch für uns beide.
Heriberta von Poschinger
Kriegsabende
Da erzählte mein
Vater
an den heiligen
Abenden
wieder und wieder
vom Krieg
und
wir lagen mit ihm
in schlammigen
Schützengräben
schleppten uns mit ihm
auf endlosen
Todesmärschen
in russische Gefangenschaft
begruben mit ihm treue
Kameraden
feierten Weihnachten in
frostiger Kälte
bei Wasser und Brot
und vergaßen dabei
daß da ja noch
etwas war
auf das ich als Kind
schwerverletzt
bis spät in die Nacht warten mußte
Manfred Poisel
Wie ein Verlorner an verlaßner Küste
Seh ich verzweifelnd um mich her und weine:
Wo ist ein Blick, der glänzte wie der deine?
Wo ist ein Mund, der wie der deine küßte?
Und wenn ich hoffte selbst, und wenn ich wüßte,
Daß günstig lächelte mir mehr als eine,
Ich blickte kaum nach ihr empor zum Scheine
Mit Augen, wie die Augen einer Büste.
Wenn bis ans Ziel des irdischen Bestrebens
Nie deines Anblicks wieder ich mich freue,
Noch der Erwidrung meines Liebeslebens,
Sei ohne Sorgen wegen...
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Es saust der Baum auf ödem Feld
Die Wolken niederhangen;
Das Blühen ist vergangen
Das Hoffen aus der Welt.
Versunken ist manch treue Brust,
Die Winde drüber wehen;
Das Glück darf nicht bestehen
Nichts bleibt – als der Verlust.
Die Blätter rauschen ab vom Baum,
Im Thal die Nebel weben;
Dahin ist Lust und Leben,
Und alles ist ein Traum.
Ludwig Pfau
Leise klopft es an die Tür des Herzens –
"laß mich hinein, ich bin die Freundschaft,
ich schenke dir Achtsamkeit."
Leise klopft es an die Tür des Herzens –
"laß mich hinein, ich bin das Vertrauen,
ich schenke dir Aufrichtigkeit."
Leise klopft es an die Tür des Herzens –
"laß mich hinein, ich bin die Liebe,
ich schenke dir –
Achtsamkeit,
Aufrichtigkeit,
Zärtlichkeit,
Gemeinsamkeit und Treue."
Karin Obendorfer
Zum Muttertag
Kostbarer als alle Edelsteine auf Erden,
bist du mir mein treues Mutterherz.
Dir allein verdanke ich mein Sein und Werden,
heilst mir mit Herzensgüte meinen Schmerz.
Gemeinsame Stunden voller Freud und Leid -
stets gingen wir zusammen durch all diese Zeit.
Wertvoller als alle Diamanten auf dieser Welt,
bist du mir, weil du immer zu mir hältst.
Du bist mir wie ein strahlender Stern am Himmelszelt,
der stets meine Seele mit großer Hoffnung erhellt.
So möge dich Gott beschützen auf...
Natunika