Trauer Zitate (Seite 3)
Abschied
Tausend Worte können nicht sagen,
wie groß die Bestürzung war, die unsere Herzen stocken ließ,
als Du so plötzlich gehen mußtest!
Tausend Worte können nicht beschreiben,
wie tief die Trauer in den Herzen derer liegt,
die Dich lieben, die Dich kennen.
Tausend Gedanken werden Dich begleiten,
auf Deiner Reise durch die Unendlichkeit.
Tausend Gedanken, in denen Du bei uns bist,
bis in alle Ewigkeit!
Die Erinnerung an Dich ist unsterblich!
Ferdinand Schmuck
Schmerzen
Körperlich –
Psychische Schmerzen –
Ziehen, Stechen, Zerreißen –
treiben mir Tränen in die Augen.
Wut, Einsamkeit, Trauer und Angst
läßt Leere in mir entstehen.
Wo soll ich nur mit all diesen Schmerzen hin?
Nicht zu Euch,
denn Ihr wollt die »Alte«
sehen, hören und fühlen.
So bleiben sie eben dort vergraben,
wo sie hingehören;
In und bei mir.
Alexandra Savnik
Ohne Dich
Gefühle,
die kaum erwidert wurden.
Ängste,
die jeder für sich durchlebte.
Freude,
die größtenteils geteilt wurde.
Trauer,
die mir schien nur ich erlebte.
Wege,
die wir getrennt liefen.
Zusammen – leben,
wohl eher Aus – ein – ander – leben.
Ein – sam – keit,
welche ich nun durchlebe.
ohne Dich
Doch lieber ohne Dich,
als mit Dir,
aber ohne mich.
Alexandra Savnik
Liebesblüte der Natur
Liebesblüte der Natur,
Schönste Blume dieser Flur!
Wo ich suche deine Spur,
Find’ ich meine Thränen nur.
Meine Thränen find’ ich nur
Und die Trauer der Natur,
Daß die Blume dieser Flur
Weggegangen ohne Spur.
Weggegangen ohne Spur!
Nach dir bleibt mein Seufzer nur,
Und ein Schauer der Natur,
Machend Herbst auf Sommerflur.
Mach, o Herbst, auf Sommerflur,
Sichtbar jede Todesspur!
Denn ein Schmuck des Todes nur
Ist die Blüte der Natur.
Liebesblüte der Natur!
Auf der...
Friedrich Rückert
Beim Hauch des Morgens und der Mitternächte Schauer
Fühl ich die Trauer, daß die Welt hat keine Dauer;
Daß wir am Anfang schon dem End entgegen gehn
Und doch am Ende noch beim Anfang immer stehn.
Bald haben wirs verwacht, bald haben wirs verträumt,
Nie säumend Tag und Nacht, das Glück ist stets versäumt.
Friedrich Rückert
Letzter Abend
Und Nacht und fernes Fahren; denn der Train
Des ganzen Heeres zog am Park vorüber.
Er aber hob den Blick vom Clavecin
Und spielte noch und sah zu ihr hinüber
Beinah, wie man in einen Spiegel schaut:
So sehr erfüllt von seinen jungen Zügen
Und wissend, wie sie seine Trauer trügen,
Schön und verführender bei jedem Laut.
Doch plötzlich wars, als ob sich das verwische:
Sie stand wie mühsam in der Fensternische
Und hielt des Herzens drängendes Geklopf.
Sein Spiel gab nach. Von...
Rainer Maria Rilke
Damals
Ich sitze im Haus allein,
starre einfach vor mich hin,
trinke französischen Wein,
und bin kurz vor dem Wahnsinn.
Äußerlich geht es mir gut,
innen trage ich Trauer,
sogar ein klein bisschen Wut,
liegt versteckt auf der Lauer.
Immer hab ich geschwiegen,
das Damals</em> ständig verdrängt,
doch im Kopf blieb es liegen,
Stück für Stück, uneingeschränkt.
Täglich wurd' ich misshandelt,
brutal, hart, fast unmenschlich,
das Bild hat sich gewandelt
erst, als dem Gräuel ich entwich.
Noch heute...
Horst Rehmann
Tränen
In den wärmenden Strahlen der Sonne
schmelzen Eis und Schnee des Winters dahin.
Glitzernd hängen ihre Tropfen
verheißungsvoll an den Ästen der Bäume
Meine Hoffnung, meine Träume,
die ich an unsere Beziehung geknüpft hatte,
die ich festhalten wollte –
sie schmelzen dahin!
Deine Eiseskälte, deine Härte –
ich lasse los und nehme Abschied!
Strahlen der Sonne erwärmen mich.
Die Tränen der Trauer werden versiegen,
und neue Wege und Möglichkeiten
werden sich auftun!
Beate Prager
Wenn ich betrachte meines Lebens Dauer,
der Jahre Flucht und wie ich mich verlor,
das Feuer sank, in dem ich glühend fror,
die Ruhe schwand der regungslosen Trauer,
wie Liebeswahn und Hoffen mir erstorben,
wie in zwei Teile uns der Tod geteilt
- auf Erden dieser, der im Himmel weilt -,
wie ich verlor, was ich so schwer erworben,
dann schreck ich hoch und berge mein Gesicht
und neide noch dem Ärmsten seine Not,
so bin von Angst und Schmerz ich übermannt.
Mein Stern, mein Los, o ihr, Geschick...
Francesco Petrarca
Zauber der Erinnerungen,
Heil'ger Wehmut süße Schauer
Haben innig uns durchklungen,
Kühlen unsre Glut.
Wunden gibt's, die ewig schmerzen,
Eine göttlich tiefe Trauer
Wohnt in unser aller Herzen,
Löst uns auf in eine Flut.
Und in dieser Flut ergießen
Wir uns auf geheime Weise
In den Ozean des Lebens
Tief in Gott hinein;
Und aus seinem Herzen fließen
Wir zurück zu unserm Kreise,
Und der Geist des höchsten Strebens
Taucht in unsre Wirbel ein.
Novalis
Wenn deine Seel' in banger Trauer
Gar keinen Ausweg finden kann,
So denk' der trüben Morgenschauer,
Die stets dem Lichte zieh'n voran.
Doch bald entsteigt dem Meer die Sonne,
Die Schöpfung rings ist neu erwacht,
Und jeder Schauer wird zur Wonne,
Und deine Seele singt und lacht.
Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte-Fouqué
Verantwortung
Du machst es dir noch leicht.
Du tust Verzicht
und gibst der Welt
dann Trauer zum Entgelt:
sie muß es büßen,
was du nicht erreicht.
Verzicht' und traure,
aber klage nicht;
dein Schmerz durchschaure
Leben und Gedicht, –
doch bau er sie nicht auf!
Das fall' dem zu,
der über...
Christian Morgenstern